Altes Thema neu gefunden:
Irgendwie hatte ich in den Jahren bei der NVA etwas Glück. Hatte auch nur 2 oder 3 dieser Maßnahmen besuchen dürfen -- für den Rest war ich dann aus dienstlichen Gründen befreit.
DHS hatte Vorrang. Da konnte der Polit noch so sehr die Stirn runzeln.

Jetzt bin ich aber enttäuscht. Du als strammer Soldat und so wenig politische Schulung!

Dann stimmt doch der Spruch "" diene Du erst mal solange, wie ich im Politunterricht geschlafen habe "" ja auch nicht.
Ich weiss noch: 1983 polnische Krise, GWW in Limsdorf und da sagt doch einer: Ich denke im Sozialismus gibt es keine Krisen!
Also, wenn´s ein Standgericht gegeben hätte, dann würde ich heute nichts schreiben können, vor lauter Tot sein.

Ich durfte fast immer teilnehmen, aber ich kam im Seminar nicht dran, weil ich doch zu oft die Wahrheit zur Diskussion stellte.
Mein Politoffizier war trotzdem mit mir zufrieden, wenn ich das "Kapital" mit vielen Zettelchen versehen hatte und im "ND" viel unterstrichen war.
Der Politnick war um so zufriedener, je mehr bunter Papierkram auf der Schulbank lag. Show ist eben alles.

Von wegen DHS. Beliebt waren auch die Reparatureinsätze zu den GWW - Tagen. Haben auch schon den Werkstattleiter mit ner schönen Flasche gelockt, damit wir angefordert wurden.
Der Kollege war Alloholiker.

Einmal wurden wir aus Lieberose zum TÜZ angefordert. Es hieß fahrt schnell hin, morgen zum Seminar seit ihr zurück. ...Der Einsatz dauerte 2 Wochen.

Auch in der DDR kam es zu Arbeitsniederlegungen. Besonders wenn die Versorgung über längere Zeit klemmte und von F6 bis Fleisch nichts zu bekommen war.
Auch in der DDR wurde ab 1982/83 immer öfter und mehr Tacheles geredet. Selbst Leistungsträger "kündigten" im Inneren.
Dann war die große Lücke zwischen der Polit-Theorie und der täglichen Praxis im Leben auf einmal riesig und sichtbar.
Wem interessierte dann noch das Bla-Bla der Politokraten!

Von wegen DHS.
Darum war immer ein zentraler Ersatztermin zur Nachschulung in der Dienststelle abgesetzt. Man hätte sich also 2x verpissen müssen.
Selbst auf den Baustellen auf den Flugplätzen nervte uns der Polit für Agit-Prop.
Da halfen dann auch nur die bunten Fasermarker und ND/JW bunt unterstrichen und etliche Polithefte auf dem Frühstückstisch des Pausenraumes.

Ja, ja! Die bunteste Zeitung war die Beste - gut studiert. Aber hattest Du mal einen ganzen Zug Reservisten, dann haben die Dir beigebracht wie das Leben wirklich ist. Mit Argumenten war es dann manchmal ganz schön schwierig. (Siehe unten Zaun)
Ich begann als 29-jähriger Hauptmann GWW in einer Gruppe gestandener alter Herren Oberstleutnante, die den Krieg z.T. miterlebt hatten. Einerseits sehr interessant, andererseits wollten sie dann aber auch bestimmte Entwicklungen nicht mehr sehen oder wahr haben wollen. Als ich mal die Pionierrolle der Sowjetunion in den 90er Jahren mit dem Grund anzweifelte, wir haben jetzt das gleiche Entwicklungsstadium wie sie, war das nicht unbedingt förderlich. Wer aber wirklich die ZK-Tagungen studierte, der erkannte folgendes:
bis Seite 10 Einleitung ... wachsende Rolle der Bedeutung
Seite 10 - 20 Erfolge in Zahlen
Seite 20 - 60 Wir müssten ...
Seite 60 - 70 unsere Menschen bewusster machen gegen die Angriff des Gegners
Seite 70 - 80 was haben wir vor
Seite 80 - 90 Was haben wir verbraucht in Zahlen
Rest Abgesang
Wer bis dahin nicht "eingeschlafen" war und die Zahlen der Seiten 10 - 20 und 80 -90 verglich, erkannte, wir fressen uns auf! Erichs Politik der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik ist schlichtweg gescheitert. Nur so drastisch sagen durfte man das nicht!!!
Warum war ein Zaun um jede Dienststelle? Damit andere nicht rein- und wir nicht rausgucken können!
Das mal so nebenbei.

Wenn Reservisten zum Reservedienst kamen ging es hoch her. Die Resi waren dann etwas anders. Nicht so abgeschottet wie die Soldaten im GwD.

.... vorallem wenn es noch welche sind die etwas tieferen Einblick in die Wirtschaft hatten oder durch dieses oder jenes geprägt waren.

Dann lief auch schon mal ein Leutnant als Schulungsleiter weinend aus dem Raum.

wir hatten einmal einen UaZ, der Vollmatrose der Handelsmarine war (und danach auch wieder dahin ging). Den hatte ich einmal über seine Erlebnisse auf der Reeperbahn in HH erzählen lassen. Das war eine rein gelungene Veranstaltung für die Seminarteilnehmer.

Wir hatten auch mal Dozenten von der Uni in Leipig die Diplomaten ausbildeten. Hinterher wussten fast alle, hätte die Politabteilung gewusst, was die erzählen, sie hätten sie nie eingeladen. Für uns äußerst interessant. Begründung der Dozenten, diese Leute müssen wissen wo sie hinkommen und wissen wo sie herkommen.

Neue Ansicht aus GWW herausBild entfernt (keine Rechte)

Zitat von Reservist im Beitrag #10

---

Wenn Reservisten zum Reservedienst kamen ging es hoch her. Die Resi waren dann etwas anders. Nicht so abgeschottet wie die Soldaten im GwD.

.... vorallem wenn es noch welche sind die etwas tieferen Einblick in die Wirtschaft hatten oder durch dieses oder jenes geprägt waren.

Dann lief auch schon mal ein Leutnant als Schulungsleiter weinend aus dem Raum.

---

Moin...gestern hatte ich den ganzen Tag Politschulung...heute wieder Flugdienst...also auf zum Wetterflug...