wusste gar nicht das der FB1 und die FB3 in Ranzig Schutzklassen hatten. Meine Einschätzung: Gegen Schusswaffen und Granatwerferbeschuss ja, gegen Bomben nöö! Also den Bunker fluchtartig verlassen und sich im nächsten Karnickelbau verkriechen.

Oh doch:
FB3 galten allgemein eingestuft in Schutzklasse F oder E oder auch als Karnickelbau- je nach Bodenüberdeckung.
Dein FB1 als monolithischer Bunker war in Schutzklasse E eingestuft.

Das mit Wertigkeit FSA 3 und 4 verstehe ich nicht. Weil FSA 3 höher Wertig ist hatte es die gleiche Schutzklasse D wie bei FSA 4 ?


Bei den RFB begann mit SKL "F" .
Nach der ersten Reko für RFB 1-8 in den 70ger SKL "E" . Daher sind die LSK/LV Dokumente auch mit SKL E ausgewiesen.
Nach der zweiten Reko füt RFB 1-8 in den 80gern wäre bei Abschluß SKL "D" erreicht worden. Wobei die RFB 9 und 10 bereits in der "D" eingruppiert waren.

So etwas können gewisse Autoren oder Forscher nicht kennen. Wobei der Chef Spezialbauwesen es Wissen müsste, da die Reko 2 in deren Regie lief.

Die SKL führen dann bei vollständiger Hermetisierung auch zu Unterschieden in der unabhängigen Betriebsweise.
bei SKL D = 6 Stunden und bei SKL E = 4 Stunden. ( nach Lesart des Chef Spezialbauwesen)

Bei den RFB konnten jedoch RB 1-8 mit 72 Stunden tauchen und RFB 9,10 mit 12 Stunden
Die 1-8 schafften bei Gef.Tage dann 4 und 9,10 waren mit 14 weit vorn.

ZU beachten: Die GS Kolkwitz und Cölpin hatten nur die SKL "E" und nicht wie in Literatur ausgeführt " D". Daher waren ja auch die Neubauten geplant.

Das ist neben den Bemerkungen von Lothar noch ein wesentlich schwierigeres Feld.
Denn es haben Umbewertungen der Schutzgüte ab den 60ern stattgefunden. Dies in Auswertung entsprechender Real-Test's an Objekten. Es wurde weiter versucht die Qualität neuer Präzissionswaffen (kleinere Sprenkraft des Gefechtskopfes und größere Zielgenauigkeit) zu berücksichtigen. Das ist ein weites Feld und es entstand etwas Wirrwar. Zumal einige Bauwerke nachgerüstet worden. Das alles wurde nicht mehr publiziert. I.d.R. lesen wir immer nur die Angaben aus der Projektionsphase.

Mit der Nachweisführung gab es irgendwie bei NVA ein Problem .
Aber ich denke, die Nachweise wirds gegeben haben. Sind nur der Wegwerfsymptomatik Ende 1990 und 1991 zum Opfer gefallen.
Weil mich erstaunt immer wieder die oberflächliche Archivierung im Militärarchiv. Die wirklich aktuellen und wichtigen Dinge sind dort einfach nicht zu haben.

Gerade diese Schutzgüte war oft nur auf dem Papier. Etliche der Bunker waren mit Bausünden versehen, die im E-Fall den Schutz nicht gewährleistet hätten. So gesehen ist die Diskussion zu Schutzklassen gerade bei den Bunkerfreunden eigentlich Nonsens.
Schon wenn wir uns den geschützten Bereich des Nachrichtenbetriebsgebäudes (NBG) ansehen, funktionierte eigentlich nur die Trümmerschutzdecke.
Eine Hermetisierung und Sonderbelüftung war schon durch die "unverschlossenen" Wanddurchbrüche für die Hohlleiter der RVG-961 ausgeschlossen. Die in das Loch gestopften Lumpen reichten oft nicht einmal um den kalten Wintersturm abzuhalten.
Davon gabs noch diverse Sünden an anderen Orten.