@EK83/1 schrieb:
Hallo!
Mit der Zivilmaschine konnte man Fernschreiben ins zivile FS-Netz wie z.B. die deutsche Post schicken. Ich glaube das waren meist 5 stellige Anwahlnummern. Größere Betriebe in der DDR hatten auch einen FS-Anschluß. Ab und zu habe ich in meiner GWD-Zeit im NBA ein Fernschreiben an die Telegrammaufnahme Frankfurt/Oder geschickt. Das wurde dann an ein Postamt in der Nähe meines Heimatortes weitergeleitet. Die mußten dann 10 km mit dem Auto fahren und als Telegramm sollte es ja auch ziemlich schnell zugestellt werden. War eben damals die schnellste Möglichkeit eine Nachricht nach Hause zu schicken.
Gruß Armin

Die Maschine stand als erste in der Reihe, gleich am Tisch der Betriebsaufsicht... daher später auch als erste umgerüstet auf elektron. FSM ( F1300 ?)....
Dort war auch der Knackpunkt, wenn Mitglieder der Partei u. Staatsführung z. Bsp. den Abflug in Moskau probten ohne Flugzeug.... weil das Flugobjekt noch in Diepensee oder Marxwalde stand.... weil die Fluganmeldung/Order auf der Ziviltelex ankam und weitergeleitet hätte werden müssen....aber der klappernden Maschine keine Beachtung hatte oder einfach von der Rolle abgerissen wurde ( ab in Ablage 13 ) da nicht als Fernschreiben erkannt wurde wegen des andern Aufbaus durch AFTN....

EK83/1.... du hattest die Probleme damals sicher noch nicht.... ich hatte das Glück den Ordnungsgong 2 mal mit zu bearbeiten... einmal stand Günter Mittag in Moskau und grollte und einmal GO Streletz...

@Kabel schrieb:
Weil wir gerade beim Schwadronieren sind : in der FS-Zentrale stand in den 70ern dicht am Fenster zur Fe-Zentrale ganz unscheinbar eine FSM, auf der gelegentlich aus Polen Wettermeldungen ankamen.
Die wurden auf Lochstreifen aufgenommen und dieser über einen Lochstreifensender an die ZFWW in den ZGS gesendet. Was keiner wußte: die Wetterfrösche hatten da seit ewigen Zeiten keine Empfangsmaschine mehr dran, weil sie offensichtlich auf diese Wasserstandsmeldungen aus Warschau keinen Wert legten.
Eines Tages kam da aus Polen irgend so ein Kauderwelsch an, den keiner identifizieren konnte. Der Soldat, der mich fragte, was er damit machen sollte, erhielt die Antwort "Das was wir immer damit machen..." also ab in die ZFWW. Somit ging diese Fluganmeldung für 12 Mig zum Einflug aus Polen in die DDR in den Orkus. Nachdem die 12 Mühlen an der Grenze zurückgeschickt wurden, wollten die Polen - echt erbost - den Sprit bezahlt haben.
Nach langem Hin und Her Haake - Frohberg, hat man sich geeinigt, mir die vorgeschlagene "Panzerplatte" (Verdienstabzeichen) nicht zu verleihen.....
Sellerie, oder wie der Lateiner sagt ...........

Fernschreibzentrale Bestückung:
In Sachen NVA Telex gab es 2 Zeitabschnitte..

Im Zeitabschnitt des Stabsnetz NVA waren die Telexanschlüsse 211 bis 219 von der Telexanlage Fürstenwalde- diese war dort im Bauwerk schon weit vor 1978 in Betrieb -
TelexNr:211 war die veröffentlichte im Fernwahlverzeichnis und praktisch waren 211 bis 217 empfangsseitig in Folgeschaltung- bedeutet, wenn 211 besetzt war weil dort bereits geschrieben wurde, kam das Fernschreiben auf dem Platz der 212 an- wurde auf der 212 auch bereits ein Fernschreiben bearbeitet- gelangte der "Anrufer" auf die 213 usw.
Die 219 war Einzel geschalten- da für Fernschreiben mit Dringlichkeit Luft reserviert. 218 war glaube ich auf Fernscbreibhandvermittlung-

Mit Inbetriebsetzung S1 änderte sich alles, da dann die Telexanschlüsse aus der NZ-2 Strausberg kamen.
Ab der Zeit wurden geschalten die 239-211 bis 213 in Folgeschaltung als Empfangs-FSM
die 217 für Luftfernscbreiben-
Zur Sende FSM zum absetzen von Fernschreiben wurde 239-444 deklariert.
die 239-440 kam auf die Fernschreibhandvermittlung.
die Fürstenwalder Telexanschlüsse wurden abgeschalten- bis auf die 213 von Fürstenwalde- die blieb noch bestehen zur Nutzung für Fernschreiben an Nutzer, die noch im alten Telexnetz auf Fürstenwalde aufgeschalten blieben bzw. über andere Telexquerwahlen erreichbar blieben wie Telexanlagen im GS-31 und 33.
Das hatte den Vorteil bei Ausfall des S1-Netzes immer noch mit der 213 im alten LSK/LV Telexnetz für unsere Truppenteile und Verbände erreichbar zu sein. Diese Art hatte sich dann in der Folgezeit mehrfach bewährt.

Dann gab es noch die bereits erwähnte Ziviltelex 016625.

Zudem existierten diverse Fernschreibstand-Direktverbindungen. Diese waren im Duplexbetrieb mit getrennter Sende und Empfangs FSM betrieben.
Solche Verbindungen liefen zum Stab 1. LVD und Stab 3. LVD bzw. vor 1978 zum GS-31 und GS-33 für den ZGS
zum ZGS LSK/LV Warschau und zum ZGS LSK/LV Prag sowie zum HGS LV West Minsk
Hinzu kam 2. Hälfte der 80ger eine Verbindung zur Nachrichtenzentrale des Oberbefehlshaber der Truppen in Westrichtung bei Legnica.

Mit Inbetriebnahme der T310 in der SCZ wurden dort die Telexanschlüsse 239-214,215,216,218
Mit einer Sonderregelung der Aufstellung T310 in der SCZ und Verlegung Sonderkabel von SCZ zur Fernschreibzentrale konnten später diese Fernschreibmachinen auch in der Fernschreibzentrale stehen als gedeckte Verbindungen- natürlich abgegrenzt von den offenen Fernschreibanschlüssen-

Damit liefen dann 9 Telex-Fernschreibanschlüsse auf FSM in der Fernschreibzentrale. Die offenen auf elektron. FSM und die gedeckten T310 Maschinen auf mechanische..

@Visa-942 schrieb:

Zitat

---

Im Zeitabschnitt des Stabsnetz NVA waren die Telexanschlüsse 211 bis 219 von der Telexanlage Fürstenwalde- diese war dort im Bauwerk schon weit vor 1978 in Betrieb -

---

Das will ich mal vervollständigen.

Als ich meinen Dienst (1967) in der KNZ begann, wurde ich auf die Planstelle "Telexmeister" gesetzt und war für die Draht-Fernschreibverbindungen im KdO LSK/LV zuständig.
Im ersten Raum links der KNZ (Stabsgebäude) waren die technischen Einrichtungen (WT + Telexvermittlung mit Hebdrehwählern zu finden).
Erst nach Umzug in das neue NBG 1971 wurden die Maschinen über je einen WT-Kanal auf die Telexvermittlung im ZWGS FüWe geschaltet.

Peng umgefallen ich bin :o große Augen und erstaunt. Uli, schaffst es immer wieder mich zu verblüffen mit solchen Details.

Bedeutet faktisch... im Urzustand Schaffung Stabsnetz ab 1956 war die zentrale Telexanlage nur in der KNZ und in Füwe nix (?)
Dort (Füwe ) kam erst eine Telexanlage später oder ca. mit 1965 als Füwe ZWGS wurde und als größere Anlage. ?
weisst du dazu etwas ?

Und Frage an Uli, Manne.... bekommt ihr einen Grundriss der KNZ im Stabsgebäude noch hin ? Müssen ja keine Raumnummern vorhanden sein- aber Nutzungsprofil der Räume.

@Visa-942 schrieb:
Als der Fuchsbau ZWGS wurde, war auch eine Telexanlage da. Ich kann nicht mehr sagen, wie wir die Anschlüsse geschwenkt haben, aber mir ist in Erinnerung, daß nach Arbeitsaufnahme im ZWGS die Telexanschlüsse der KNZ im ZWGS aufliefen.

Und da mir Dein Wunsch Befehl ist, hier auch der Grundriss der KNZ nicht maßstabsgerecht, aber funktionell sollte es stimmen (falls ich nach 40 Jahren doch keine Alsheimer bekam...)

@Kabel schrieb:
Hat damals nicht Heinz Kapelle mindestens eine 24er WT nach Füwe 2 geschwenkt ? Die VWT stand doch irgendwo bei uns Funkern im Raum rum...

@EK83/1 schrieb:
Weiß noch jemand wieviel Fernschreibmaschinen in der Zentrale standen? So etwa 20 könnten es gewesen sein. Mir ist die Zentrale ziemlich groß in Erinnerung.

Zitat von Ben

---

@Kabel schrieb:
Hat damals nicht Heinz Kapelle mindestens eine 24er WT nach Füwe 2 geschwenkt ? Die VWT stand doch irgendwo bei uns Funkern im Raum rum...

---

Als ich 1976 begann war eine TPN18 vom Kapelle aus in Staffelschaltung. K1-12 bei uns und 13-24 in Füwa.

Zitat von Rainer

---

@EK83/1 schrieb:
Weiß noch jemand wieviel Fernschreibmaschinen in der Zentrale standen? So etwa 20 könnten es gewesen sein. Mir ist die Zentrale ziemlich groß in Erinnerung.

---

Ziviltelex
von S1 211-214 und 218,219, 441-445 = 11
von ZGS 211,212,219, =3
1x FSM für FSHV
Standverbindung 1. und 3.
Warschau und Prag und Moskau und Minsk je 2x =8
Legnica 2x FSM
Teilabfertigung HFS 1 FSM


wären dann 29 FSM

@EK83/1 schrieb:
Da lag ich ja gar nicht so verkehrt mit meiner Schätzung. Wenn es dazu noch Fotos gäbe, das wäre natürlich toll. Schade, daß das Fotografieren bei der Fahne verboten war und wenn wenigstens ein offizielles Kompaniefoto gemacht worden wäre zur Erinnerung.

Platzziffern das war zu meiner Zeit etwas anders. Aber es kann ja auch geändert worden sein. Die 2 Zivilangestellten hatten 30 und 31. Wir im GWD hatten im 3. Halbjahr die 7, 8 und 9.

Bis 1978: wenn im Kdo ein Telex abzusenden war, dann musste dieses zum ZGS geschafft werden und von dort dann per Ziviltelex absenden (?)
Verstehe ich das so richtig ?

@Manne747 schrieb;
Alle Fernschreiben wurden zur Abfertigung gebracht und dort in die FS-Stelle offen oder
FS-Stelle gedeckt (SAS) verteilt.
So passierte das auch mit Schreiben über die Ziviltelex, wobei es sich um 95% Telegramme privat
oder dienstlich handelte.
Bis 1978 (= Umzug des ZGS von Eggersdorf nach Fürstenwalde) gab es keine Fernschreibstelle ZGS.
Im ZGS waren die SAS-Fernschreibmaschinen.

@Gambit944 schrieb:

Nicht ganz so richtig. Alle Ausgangsfernschreiben gelangten via Abfertigung zum DH der Chiffrierstelle (bis ca. März/April 1979 im U2). Der DH Chiffreur entschied welche Fs offen abgesetzt bzw. über organisierte Chiffrier- bzw. SAS-Fs verbindungen abzusetzen sind. So meine Erinnerung.