DDR Alltag brachte nicht nur Lob sondern auch skurrile Entscheidungen der DDR Führung aller Ebenen. Lange Haare waren verpönt. Sie wurden Gammler genannt und den Verbrechern gleichgestellt. Jeans- im DDR Deutsch auch Niethosen genannt - waren verpönt. Wehe dem der Jeans im Paket hatte und diese auch noch trug. Selbst zu Tanzveranstaltungen gab es Jeans-Verbote. Parker - galten als Produkt der US Kriegstreiber. Also auch verboten. Ich habe meinen damaligen Parker immer noch. Sie sogenannte Westmusik war unerwünscht. Selbst zu Zeiten allmählicher Lösung galt in der Disco eine Pflicht von 60% Osttitel und 40% Westtitel. Aber so viele Disco hab es ja nicht. Die meisten Tanzveranstalltungen waren mit Live-Bands abgehalten...
Zitat von wernerDDR Alltag brachte nicht nur Lob sondern auch skurrile Entscheidungen der DDR Führung aller Ebenen. Lange Haare waren verpönt. Sie wurden Gammler genannt und den Verbrechern gleichgestellt. Jeans- im DDR Deutsch auch Niethosen genannt - waren verpönt. Wehe dem der Jeans im Paket hatte und diese auch noch trug. Selbst zu Tanzveranstaltungen gab es Jeans-Verbote. Parker - galten als Produkt der US Kriegstreiber. Also auch verboten. Ich habe meinen damaligen Parker immer noch. Sie sogenannte Westmusik war unerwünscht. Selbst zu Zeiten allmählicher Lösung galt in der Disco eine Pflicht von 60% Osttitel und 40% Westtitel. Aber so viele Disco hab es ja nicht. Die meisten Tanzveranstalltungen waren mit Live-Bands abgehalten...
usw.
Wenn Du das Vergnügen und die Möglichkeit hattest, in den 60ern in Dörfern und Kleinstädten Bayerns, BW, Hessen, etc. zu wohnen, dann weißt Du sicher auch, dass lange Loden dort fast mit Lynchjustiz geahndet wurden. Man sollte hüben wie drüben immer den zeitlichen Kontext mit einfügen. Selbstverständlich war es Blödsinn von Ulbricht ("... man muss nicht jedes yaeh yaeh yaeh mitmachen ...") quasi ein Verbot des "Imports amerikanischer Subkultur" auszusprechen. Man ging aber davon aus, das es ihre Pflicht wäre, den sozialistischen Menschentyp zu formen. Dass das Schwachsinn ist, weiß man heute, 70 Jahre später. Fakt ist, dass das Einbringen von amerikanischem way of life Teil der Strategie dortiger Politologen war, Deutschland für sich zu gewinnen. Die einen setzten auf Drohung und Zwang und russischen Kriegsfilmen, die anderen auf Beach Boys und Mac Donalds. Wer letztendlich mehr Erfolg mit seiner Strategie hatte steht wohl ausser Zweifel. Aber: was hatte der jeweilige Teil Deutschlands für eine Möglichkeit sich der einen oder anderen Art der Einflussnahme zu entziehen ? KEINE
Trotzdem war dieses sozialistische Menschenbild mit ein Grund des Auseinanderlaufens des Volkes. Das liegt und lag in der Sache des Menschen an sich. Wenn die Wahl besteht für den Sozialismus zu Malochen oder für den Kapitalismus am weißen Strand in Mexico zu liegen = liegt doch Nahe wohin doe Wahl fällt. So sah das reale Bild doch seinerzeit aus. Das nun Mexico trotzdem wieder in weiter Ferne liegt ist eine andere Sache.
Zitat von feuersteinTrotzdem war dieses sozialistische Menschenbild mit ein Grund des Auseinanderlaufens des Volkes. Das liegt und lag in der Sache des Menschen an sich. Wenn die Wahl besteht für den Sozialismus zu Malochen oder für den Kapitalismus am weißen Strand in Mexico zu liegen = liegt doch Nahe wohin doe Wahl fällt. So sah das reale Bild doch seinerzeit aus. Das nun Mexico trotzdem wieder in weiter Ferne liegt ist eine andere Sache.
Genau das meinte ich: eine totale Fehleinschätzung des Menschen mit seinen Wünschen und Bedürfnissen. Brechts " Erst kommt das Fressen, dann die Moral" hätte sich Ulbricht und Honecker an den Spiegel heften sollen. Der Bewußtseinsstand (das meine ich nicht politisch) des Menschen ist seit Jahrhunderten so ziemlich gleich geblieben und wird das wohl noch eine Weile bleiben. Das Primat des materiellen (privaten) persönlichen Wohlstands vor dem gesellschaftlichen Gemeinwohl wurde aber nicht nur von der DDR verkannt. Auch die BRD hatte ja bekanntlich auf ihrem 5-DM-Stück zu stehen: " Gemeinnutz geht vor Eigennutz" - ein Schlagwort der Französischen Revolution (Montesquieu).
Ich weiß noch aus der Schulzeit, ein Mitschüler kam in Jeans aus dem Westpaket der Oma zu Schule. Erhielt einen Tadel und wurde nach Hause geschickt zum umziehen.
auf alle Fälle hatten wir an der POS einen Neulehrer mit Mäcke, Gitarre und Rockn Roll bis in den Unterricht. Leider durfte er nicht lange bleiben und wir lernten dann brav wieder rote Lieder beim Parteisekretär der Schule.
Zitat von signumauf alle Fälle hatten wir an der POS einen Neulehrer mit Mäcke, Gitarre und Rockn Roll bis in den Unterricht. Leider durfte er nicht lange bleiben und wir lernten dann brav wieder rote Lieder beim Parteisekretär der Schule.
Das war ein kleines Puzzleteil für die Montagsdemos 1989. Nicht unbedingt nur bei den Marschierern, sondern auch bei den Duldern. Mit so einer Scheiße haben wir uns den Bewußtseinsstand unserer Bevölkerung selbst versaut. Aber, was will man von einem Dachdeckergehilfen auch anderes erwarten. Wobei ich mich hiermit bei allen Dachdeckergehilfen höflichst entschuldigen möchte ...
Der Bildungsstand eines Regierenden ist doch wurscht. schau dir die heutigen Nasen an. Die auch nur mit erlogenen Doktortiteln glänzen oder wie Joschka nicht einmal über Berufsabschluß oder Studium verfügen.
Zitat von RamosDer Bildungsstand eines Regierenden ist doch wurscht. schau dir die heutigen Nasen an. Die auch nur mit erlogenen Doktortiteln glänzen oder wie Joschka nicht einmal über Berufsabschluß oder Studium verfügen.
Ja, nur, dass die mit dem o.g. Bildungsstand bei uns jede Menge Macht hatten und nicht nur, wie die hiesigen Pappnasen nur repräsentierten. Beispiel Mielke. Der war ansich strohdoof und lebte mental noch in seinen 30er Jahren. Hatte aber eine derartige Machtfülle, dass es schon arg gefährlich war. Dumm zu sein, an sich ist nicht weiter tragisch. Aber wehe es kommt noch Macht hinzu ... Nicht wahr, Dabbeljuh ...
ZitatEs schien, als hätte sie ihre Geheimnisse mit ins Grab genommen. Margot Honecker (†89), die vor zwei Jahren in Chile starb. Die einstige First-Lady und Volksbildungsministerin der DDR erklärte bis zu ihrem Tod, dass sie ihrem Mann Erich Honecker (1912-1994) treu zur Seite stand. Nach Recherchen der Berliner Zeitung gibt es im Stasi-Archiv eine Akte, die zum Teil erstmals belegt, dass es Margot Honecker offenbar mit der ehelichen Treue nicht so genau nahm.
Haben wir schon ein Sommerloch damit sich die Berliner Zeitung um solchen Schmus kümmert ? Jetzt müssen die Medien mit den alten Kamellen nicht kommen.
ZitatEs schien, als hätte sie ihre Geheimnisse mit ins Grab genommen. Margot Honecker (†89), die vor zwei Jahren in Chile starb. Die einstige First-Lady und Volksbildungsministerin der DDR erklärte bis zu ihrem Tod, dass sie ihrem Mann Erich Honecker (1912-1994) treu zur Seite stand. Nach Recherchen der Berliner Zeitung gibt es im Stasi-Archiv eine Akte, die zum Teil erstmals belegt, dass es Margot Honecker offenbar mit der ehelichen Treue nicht so genau nahm.
Haben wir schon ein Sommerloch damit sich die Berliner Zeitung um solchen Schmus kümmert ? Jetzt müssen die Medien mit den alten Kamellen nicht kommen.
Im Gespräch waren wohl Reinhold Andert und der ausgebürgerte Biermann. Abgesehen davon, Hein, hast Du natürlich Recht. Vorgezogenes Sommerloch, bzw. der Versuch, die Leute von Fragen über die derzeitige hiesige Scheisse abzulenken ...
Fernmeldeforum
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16.08.2014 12:07
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