Empfangsfunker
Das Netz lief rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche.
Das Tempo war enorm hoch, beginnend bei ca. 150 Zeichen in der Minute und nach oben offen.
Erschwerend kommt hinzu der Funker mußte auf die Morsezeichen achten und vom zweiten Funker wurden die Koordinaten zum Planzeichner gelesen.

Soweit ich mich erinnere, mit 00 fingen neue Ziele an.
Waren sie schon erfaßt war es je wohl nicht mehr 00.
Mit Quelle meine ich die FuTB.

Stimmt mit der 00 als Neuzielerfassung.
Schon laufende Ziele wurden über die erste 4 Stellige Nummer identiviziert.
Neuziel: 00 7809 usw.
laufendes Ziel 7808 usw.
Nun ich kann mir vorstellen die Koordinaten auch noch von anderen Funktruppen empfangen und ausgewertet wurden. Nicht jeder Funker konnte das Tempo so gut mitschreiben, weswegen es auch manchmal zu recht gravierenden
Abweichungen in der Koordinatenortung gab, erst hier und plötzlich da .
Weiß nicht wie die Planchetis das immer geordnet bekommen haben, Hut ab sag ich nur.
Auch wurden oft laufende Ziele mit falsch gehörten Nummern aufgeschrieben, wurde dann irgendwann wieder richtig gehört, gabs auch nie eine negative Rückfrage von unten.

Wenn Werte falsch gelesen oder vorher falsch geschrieben wurden, gab es kaum Rückfragen aus dem AIZ. Ein ehemaliger Schichtführer der Planzeichner hat dies bestritten. Er sagt, dass jede Abweichung rückgefragt wurde. Mag wohl unterschiedlich gehandhabt worden sein.
Ich glaube das aber auch nicht, denn ich kann von meinen Diensten und aus der gesamten Praxis auch nur von ganz wenigen Rückfragen aus dem AIZ berichten.
Und das waren einige Jahre.
Die Planzeichner haben sicher sehr oft korrigiert. Sie hatten ja neben sich auch noch die LL unserer FuTB`s und da brauchten sie ja nur vergleichen im Normalfall.

Bei vielen Zielen und ohne Korrektur machten die Luftziele auf dem Planchett dann auch mal "riesige Sprünge". Da das nicht richtig mitgeführte Ziel ja auch mal wieder erfasst war und zum Fettstift gelangte. Auf Grund der Masse konnte oft nicht korrigiert oder rückgefragt werden.

Bild: Luftlage im GS-31

Auf der Seite die Planzeichner ( Fettstiffte). In der linken Hand des Fettstift und in rechter Hand den mit Spiritus getränkten Lappen. Mit Kopfhörer und zeichneten in Spiegelschrift die Ziele ein die von Ableser von den Funkern durchgesprochen wurden.
Auf der anderen Seite ( wo das Gericht ist ) die DH Besatzung.

wie ich diese Bilder so sehe, kommen mir auch die Erinnerungen, da ich dann auch Mech. für den Fü.-Bunker ZWGS Ranzig , die Koordinaties hatten die ganze Schicht den FF 63 ( mit arretierter Handtaste ) vor´m Mund und gaben die Koordinaten durch, während die Luftlageschreiber ( böswillig auch Fettstifte genannt ) die Lage Spiegelverkehrt an die Plexiglasscheiben schrieben.

War dann überall das gleiche Prozedere

Eine Feinheit beim Aufschreiben der Koordinaten war, dass diese mit Kugelschreiber oder Füller in das Koordinatenempfangsheft eingetragen werden mussten. Außer im Betriebsbuch, auch hier wurde mit Kugelschreiber oder Füller geschrieben, schrieben Funker z.B. in 008 ihre Funksprüche mit Bleistift auf.
Es durfte nicht radiert werden, sondern es musste durchgestrichen und neu geschrieben werden. Die Aufzeichnungen mit Kugelschreiber oder Füller sollten das Radieren verhindern und die aufgeschriebene Koordinate dokumentarisch machen. Übrigens wurden über den Hauptfeldwebel nicht nur die Betriebsbücher usw. ausgegeben, sondern hier erhielt man auch Kugelschreiberminen und Tintenpatronen.

in der Funkkabine 109/ 110 saßen je zwei Empfangsfunker, der eine schrieb die Koordinaten in ein spezielles Buch und der andere las sie über ein FF in das AIZ zu den Planzeichnern.