Der Gerätesatz wurde 1982 im Regiment eingeführt. Die Na-Geräte waren in dem leichtabsetzbaren Koffer LAK II untergebracht. Die Antennenanlage und Zubehör befanden sich auf einem Spezial-Einachsanhänger. Der Gerätesatz TF 24 diente zur Sicherstellung der Nachrichtenverbindungen in der operativ-taktischen Ebene und zum Ersatz ausgefallener TF-Verbindungen, bis maximal 56 km. Er ermöglichte das Zusammenwirken des Feldnachrichtennetzes mit dem territorialen Nachrichtennetz. Über Richtfunk oder Feldfernkabel FFK 250 konnten 24 NF-Kanäle und ein Dienstkanal übertragen werden. Anstelle von 2 NF-Kanälen konnten je 2 Fernschreibkanäle (4 Drahtdoppelstrom) und je ein NF-Kanal (0,3...1,8 kHz) übertragen werden.
Außerdem konnte anstelle von 3 NF-Kanälen eine Vorgruppe (12...24 kHz) übernommen werden.
Ein Dienstverbindungsgerät ermöglichte das zentrale Aufschaltender Dienstkanäle und ihre Vermittlung. ZB/W-Leitungen konnten ebenfalls aufgeschaltet werden. Der Gerätesatz besaß Messmittel zur Verbindungsaufnahme auf Nachrichtenkanälen und zur Wartung der Nachrichtentechnik. Die Energieversorgung war aus dem Wechsel- bzw. Drehstromnetz möglich. Für den netzunabhängigen Betrieb standen ein Benzin-Elektro-Aggregat und zwei Akkumulatoren zur Verfügung. Die Nachrichtengeräte waren in dem Leicht Absetzbaren Koffer (LAK II) untergebracht. Als Basisfahrzeug wurde der Nutzkraftwagen W50/LA/C/C verwendet. Antennenanlage und Zubehör waren auf einem Spezial-Einachsanhänger untergebracht.
Anschlussetage (AE): Ergänzt die Geräte mit einem bedienbaren Anschlussfeld. Über diese laufen sämtliche Verbindungen der Niederkanaltechnik untereinander und anderen Einrichtungen über Rundstecker. In der Anschlussetage ist ebenfalls die Abfrageeinrichtung enthalten.
Niederfrequenzetage (NFE): Besitzt die Baugruppen der Grundbetriebsarten, der NF-Anpasstechnik, Allverstärkertechnik, verstärkte NF- Endschaltungstechnik und Teilnehmerleitungen im Übertragungsfrequenzbereich 300..3400 Hz. Die Grundbetriebsarten lassen sich auch in Kombination durch unterschiedliche Bestückung der Kanaleinheiten realisieren. Bei dem MNF 6/12 ist die Etage für maximal 6 NF-Kanäle bei allen Variationen ausgelegt. Bei dem MTF 12/24-NF/KU-Gerät ist die Etage für maximal 12 NF-Kanäle für die NF-Endschaltungstechnik und Teilnehmerleitungen ausgerüstet.
Kabelanschlussetage (KAE): Enthält alle Funktionsgruppen, die für einen überspannungssicheren Anschluss von Übertragungsgeräten an Fernkabel notwendig sind. Sie ermöglicht die Unterlagerung von NF-Kanälen (Dienstkanälen) in die TF-Übertragungswege. Die NF-Kanäle können mit Wechselstrom- oder Tonruf betrieben werden. Mit einer Kabelanschlussetage können zwei Zweidrahtverbindungen sowohl für NF als auch für TF geschaltet werden. Für kurze vierdrähtige Kabelverbindungen ist in der Empfangseinrichtung eine Entzerrung des TF- Übertragungsbandes möglich.
Kanalumsetzeretage (KUE): Enthält alle Umsetzereinrichtungen, um 12 NF-Kanäle mit dem Frequenzbereich 300-3400 Hz in eine Basis-Primärgruppe B 60...108 kHz in der Senderichtung aufzubauen und in der Empfangsrichtung aufzulösen. Mit Ergänzungsbaugruppen ist es möglich, für die verschiedensten Anwendungsfälle Vorgruppentransit sowie Abzweigen mit Wiederbelegung durchzuführen.
Martin Wolf
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Gruppenumsetzeretage (GUE): Beinhaltet die Baugruppen für die Umsetzung von Primärgruppen im Frequenzbereich 6 bis 108 kHz. Damit lassen sich in den einzelnen Geräten vielfältige End- und Zwischenstellungen realisieren. In den werden Basis-Primärgruppen B übernommen und für die Übertragung als V 12, V 24 über Richtfunk oder als Z 12, V 12, V 24 über einen Kabeltrakt aufbereite. Dabei besteht die Möglichkeit einer abgesetzten Betriebsweise, d.h. sowohl zwischen der Primärgruppen-Übernahmestelle und der GU-Einrichtung als auch zwischen der GU-Einrichtung und dem Richtfunkgerät sind passive Kurztrakte begrenzter Länge zulässig. Eine Abart des Endstellenbetriebes gestattet den Übergang von Richtfunk auf den Kabeltrakt (V 12, V 24). Zwischenstellen für Kabelbetrieb, die zum Teil auch das Abzweigen von Kanälen ermöglichen, können für die Übertragungsart Z 12 und V 12/V 24 realisiert werden.
Daneben sind Dienstleistungseinrichtungen enthalten, mit denen sich ebenfalls in der Betriebsart variabel, Dienstverbindungen im NF-Bereich herstellen lassen.
Die einzige Abweichung der Gruppenumsetzeretage zwischen den Systemen I und II, besteht im System II bei der Karte Kte 2917 Us/2 (ohne Gabelübertrager).
Versorgungsetage (VE): Ist mit universellen Einrichtungen für die Stromversorgung der Geräte ausgerüstet und kann mit 220 V bzw. 110 V +10/ -15 % der Wechselspannung oder mit 21,6...72 V Gleichspannung die Geräte versorgen. Bei gleichzeitigem Anliegen beider Spannungen besteht zwischen ihnen eine automatische, unterbrechungsfreie Ausfall-Ersatzschaltung. Ebenfalls anwendbar ist die Speisung aus einer stationären Stromversorgungsanlage (Amtsbatterie) mit 20 V ± 3 %.
Weiterhin sind je nach Anwendungsfall der Geräte alle für die Varianten bedingten Generatoren zur Trägerfrequenzerzeugung, Tonruf- und Wechselstromrufversorgung, in der Versorgungsetage untergebracht.
Zitat von cableape im Beitrag #4Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Vorgruppen über das AZG verschaltet wurden.
Wie wir im Beschrieb von Martin sehen, lässt AZG das Verschalten von Vorgruppen zu. Die LSK/LV hatte dies u.a. in der mobilen Nord-Süd-Achse enthalten. In dem z.Bsp. Fernsprechkanäle für GS und WGS der LVD ab ZGS in einer Primärgruppe geführt wurden und die WGS -Kanäle dann aus der Primärgruppe an den WGS Standorten heraus genommen wurden Im Süden Bsp aus ETFR 12207. Die damit in der Fortführung zum GS betriebenen ETFR 12208 waren diese ausgeführten Kanäle dann nicht mehr enthalten. So das dieses "frei gewordene" Kanalbündel durch die LVD für die Verbindung GS-WGS genutzt wurden. Damit wurde mittel Vorgruppe Kanal 1-6 in Döbern herausgenommen und eine neue Vorgruppe mit Kanälen 1-6 mit den Leitungen WGS-GS in die Folge- Primärgruppe wieder eingeführt.
Ich hoffe, das dies verständlich dargestellt ist.
Aber auch in der stationären Richtfunkachse war diese Schaltart vertreten. Unter anderem RFB-6, die ja an sich nur Transit-Verbindungen im Richtfunk hatte. Aber die Notwendigkeit der Kanalübergabe für die Versorgung der FRAG411 Osterne oder de FuTP Henriettenhof gegeben war. Auch dort erfolgte die Herausnahme von Vorgruppen zur Lösung des Problems. So das es auch im stationären System einige derartiger Lösungen gab. Auch- weil bei der Einrüstung von Standorten nicht alle Technik für alle Positionen zur Verfügung stand. So das mit AZG gearbeitet werden musste weil für den oder jenen Standort gerade kein MTF/MNF zur Verfügung gestellt werden konnte. Anderen Standorten fehlte es dann wieder am AZG. Die Leitungsschaltung aber zum Termin zu erfolgen hatte.
Vorgruppentransit wurde durch Austausch von jeweils 3 Kanalumsetzerkassetten gegen eine Vorgruppentransitkassette realisiert. Dazu wurden die Kassetten 1-3, 4-6, 7-9 oder 10-12 ausgebaut und der jeweils mittlere Steckplatz 2, 5, 8 oder 11 mit einer Vorgruppentransitkassette bestückt. Die Verschaltung der Vorgruppen erfolgte wie bei einfachen Fernsprechkanälen am Rangierverteiiler NF und über den Anschlusskasten NF nach draußen.
Über das AZG-TF wurden ausschließlich Primärgruppen verschaltet und bei Bedarf von B-Lage in A-Lage umgesetzt.
jaja, deine Frage war zum Verschalten von VG. In #11 wurde das Verschalten von VG beschrieben, bei Herausführung und Zuführung von NF-Leitungen an dafür festgelegten Orten ohne die ganze PG in Einzelkanäle aufrödeln zu müssen. In dem Fall wurden die Kanalbündel als VG ausgeführt. Bei CNF war die Idee geboren zw. den LVD-Gefechtsständen- also jeweils auf der letzten Richtfunkstrecke der mobilen Nord-bzw. Südachse di Kanäle 1-4 den LVDs zu belassen sowie im Mittelteil der mobilen Achse die Kanäle 1-4 zw. Trupp Eggersdorf und Trupp Tiefensee für RiFuGB 1/2 sowie zw. Trupp Eggersdorf und Trupp Raunsche Berge K1-4 für RifuGB II zu nutzen. Heftige Diskussionen nach dem Veto aus dem Regiment die Folge. Weil in der Konstellation zB auch am Trupp Tiefensee hätten die PG ETFR 12202 und 12203 komplett in NF-Lage herunter gebracht werden müssen. Was den Aufwand der Lage und damit Erhöhung der Fehlerquote nicht gerecht geworden wäre.
In Beeskow in der StNZ habe ich ja selbst im stationäre Teil die Ausführung einer VG so mitgestaltet.
Über welche Kassetten soll das am AZG passiert sein? Ich kenne nur die SY1 und die SY2. An den SY1 war eine Buchse, wo das V24-Band verschaltet wurde, was dann zum Richtfunkgerät ging. An den SY2 waren 2 Buchsen, wo zwei Primärgruppen in B-Lage zu den Kanalumsetzern gingen.
Zitat von cableape im Beitrag #14Über welche Kassetten soll das am AZG passiert sein? Ich kenne nur die SY1 und die SY2. An den SY1 war eine Buchse, wo das V24-Band verschaltet wurde, was dann zum Richtfunkgerät ging. An den SY2 waren 2 Buchsen, wo zwei Primärgruppen in B-Lage zu den Kanalumsetzern gingen.
Natürlich verstehen wir das du als Truppführer den Trupp aus dem FF kennst. War ja auch Aufgabe eines Truppführers. Darum werden wir als (vermeintliche) Nichtfachleute den Diskurs nicht fortführen und die Meinungen so stehen lassen. Sicher sind wir auch nicht in der Lage bestimmte Dinge besser und treffender darzustellen. Abschließend erinnere ich an: "Abzweiggerät AZG-TF 24/12/6" Wofür stand die "6" nochmal ?
So nebenbei kommt dann die Frage bei mir auf, warum bisher nicht als persönlicher Beitrag zum Forum von dir als Fachmann auf die Thematik TF-24 eingegangen worden ist. Bisher über 10 Jahre Leerlauf. Obwohl dein Wissen doch auf ein interessiertes Publikum getroffen wäre. Naja.
Fernmeldeforum
Thema drucken
05.01.2022 23:30
Antworten
