Der Name ist dem gelernten DDR-Bürger eigentlich geläufig. Strausberg wird nun als dessen Heimatstadt gehandelt. Seit Jahren wird versucht, ihn in Strausberg zu ehren.

In wenigen Wochen ist es 60 Jahre her, das im ehemaligen Kulturhaus der NVA Strausberg, der Schauprozess gegen den sogenannten "Ted Herold Fanclub" um Michael Gartenschläger geführt wurde.
"Klub am See" war damals noch nicht. Das damalige NVA-Kulturhaus war das Gebäude auf der anderen Straßenseite links von der Schwimmhalle. Das Gebäude war später durch Kultur-und Sportzentrum als Probebühne und Sporthalle genutzt. Derzeit im Leerstand und Verfall.

Diese jungen Leute hatten, als ihnen 1961 der Mauerbau den Weg zu Kinos und Konzerten im Westen versperrte, politische Anti-DDR Parolen an Tore und Garagen geschrieben, ein sozialistisches Wandbild beschmiert und in Wilkendorf eine Scheune der LPG angezündet.
Das führte zur Einstufung als "feindliche Kreaturen". Die DDR-Staatsmacht reagierte.
Michael Gartenschläger und Gerd Resag wurden die Hauptangeklagten. Für die im Prozess die Todesstrafe gefordert wurde. Wegen Minderjährigkeit jedoch zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt.
Drei weitere Angeklagte bekamen 15, 12 und 6 Jahre.

Nach 10 Jahren Haft wurde Gartenschläger 1971 von der BRD freigekauft.

Er wirkte dann von dorrt als Fluchthelfer, baute 2x Selbstschussanlagen an der Grenze ab damit diese in der Öffentlichkeit präsentiert werden konnten.
Beim dritten Versuch in der Nacht zum 1.Mai 1976 wird er angeblich bei einem Feuergefecht erschossen.
Laut Gedenkstätte Marienborn von einem Stasi-Spezialkommando. Naja, Stasi ist an allem Schuld. Man braucht den Märtyrer Gartenschläger.
Real wurde er Opfer der Selbstschussanlage.
Seine letzte Ruhestätte auf dem Schweriner Waldfriedhof blieb bis nach der Wende geheim.

Sein Leben wird später Gegenstand von Ausstellungen, Büchern und Theaterstücken. Die Bundeszentrale für politische Bildung und die Robert-Havemann-Gesellschaft widmen der Gruppe in ihrem Kooperationsprojekt zur Jugendopposition in der DDR breiten Raum.
Maria Nooke, derzeitige Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, ( was für ein Titel) hält seine Biographie für "strassenbennenungswürdig".

Zum Beispiel sollte die Peter-Göhring-Str. ( ermordeter Grenzsoldat) nach Gartenschläger umbenannt werden.
Das Stadtparlament konnte dies im Namen überaus zahlreicher Bürger noch erfolgreich abwehren.

Neueste Idee, eine Gedenktafel am ehemaligen NVA-Kulturhaus.
Aber Dieter Schäfer vom Festsaal -Verein, der sich derzeit für die Reaktivierung des Gebäudes einsetzt, hält von so einer Tafel nicht viel.
Gartenschläger sei keine Person, die "egal womit" zu ehren sei.
Es gibt Menschen, die dessen würdiger seinen Zum Beispiel Sigmund Jähn.