Ein Ehemaliger hat etwas seltenes beim Aufräumen gefunden. Einladung zur Vereidigung US VIII Bad Düben.

Ein Text on Oberst Wünsche bezüglich der Abwicklung.

Es wird der Tag kommen, an dem das Haus leer ist, das Geschirr abgewaschen ist, die Zimmer aufgeräumt sind und keine Kleidung mehr herumliegt. Auch wird niemand mehr rennen, Lärm machen oder Ihre Aufmerksamkeit fordern.
Genießen Sie Ihre Kinder heute, denn Sie wissen nicht, wie sehr Sie all die Dinge vermissen werden, über die Sie sich jetzt beschweren...

Seit 71 Jahren sind Heinz und Rita nun schon verheiratet. Kennengelernt haben sie 1950 am Kiessee. 15 Jahre alt war Rita da erst, doch die erste große Liebe trifft sie hart: „Da bin ick hängengeblieben an Heinz“, erzählt sie heute. Ihre Ehe übersteht eine Affäre und kommt ohne den Satz „Ich liebe dich“ aus.

So konnte man sich dazumal Anrufer vom Leibe halten und den Anschluss blocken. Denn die bekamen den ganzen Tag Besetzzeichen.

Im Amt kam dann die gelbe Lampe (unnütze Belegung)
und man wurde abgesteckt (mit Isolierklemmen auf den Relaiskontakten).

In der Tat musste ich des Öfteren dann die Störungsstelle anrufen. Von der Telefonzelle 2 Strassen weiter.

ohne worte

Nach der Wende beschloss Rainer, ein neugieriger Westdeutscher aus dem Rheinland, endlich mal den sagenumwobenen Osten zu erkunden. In einem kleinen Dorf irgendwo in Sachsen betrat er hungrig eine rustikale Kneipe mit Spitzengardinen und dem charmanten Geruch von Bratfett und Bohnerwachs.
Beim Blick auf die Speisekarte fiel ihm sofort ein vertrautes Gericht ins Auge: Jägerschnitzel. „Na also“, dachte Rainer zufrieden, „endlich was Anständiges – schön paniert, mit Pilzrahmsoße.“ Er bestellte ohne zu zögern.
Was dann kam, ließ ihn kurz an sich selbst zweifeln. Vor ihm stand ein Teller mit Nudeln, roter Tomatensoße – und obendrauf: eine panierte Scheibe Jagdwurst. Rainer starrte auf das Gericht, als hätte ihm jemand eine Currywurst in der Eistüte serviert.
Verwirrt winkte er den Kellner heran und fragte vorsichtig: „Ähm… das ist das Jägerschnitzel?“ Der Kellner nickte freundlich. „Na klar. So macht man das hier. Jagdwurst paniert, mit Nudeln und Tomatensoße. Kindheitsessen.“
Rainer schwieg. Für einen kurzen Moment fühlte er sich wie Indiana Jones, der ein kulinarisches Relikt entdeckt hatte. Und dann – aus reiner Neugier – probierte er.
Es schmeckte. Nicht wie das, was er erwartet hatte. Aber es war würzig, knusprig und die Tomatensoße hatte tatsächlich Charakter. Rainer war irritiert. Aber auch begeistert.
Seitdem erzählt er jedem, der es hören will (oder nicht): Im Osten ist alles ein bisschen anders – sogar das Jägerschnitzel. Und manchmal ist anders einfach richtig gut.

Ein 82-jähriger Vater sitzt mit seinem 50-jährigen Sohn auf dem Sofa.
Der Sohn – erfolgreich, gebildet, ernst. Der Vater – still, etwas gebrechlich, aber wachsam.
Plötzlich landet eine Krähe auf dem Fenstersims.
„Was ist das?“, fragt der Vater leise.
„Eine Krähe, Papa“, antwortet der Sohn ruhig.
Ein paar Sekunden vergehen.
„Was ist das?“, fragt der Vater erneut.
„Ich hab’s dir gerade gesagt – das ist eine Krähe“, sagt der Sohn, schon leicht genervt.
Wieder ein Moment der Stille.
„Was ist das, mein Sohn?“, fragt der Vater zum dritten Mal.
Nun hebt der Sohn die Stimme:
„Eine Krähe, verdammt nochmal! Wie oft soll ich es noch sagen?!“
Der Vater sagt nichts. Er steht auf und geht langsam in sein Zimmer.
Nach einer Weile kommt er zurück – mit einem alten, abgegriffenen Notizbuch in der Hand.
Er blättert vorsichtig darin und reicht es seinem Sohn.
„Lies das bitte vor“, sagt er leise.
Der Sohn liest:
„Heute saß ich mit meinem dreijährigen Sohn auf dem Sofa. Eine Krähe landete am Fenster.
Mein Sohn fragte mich 23 Mal: Papa, was ist das?
Und jedes Mal antwortete ich mit einem Lächeln: Das ist eine Krähe, mein Schatz.
Ich habe ihn umarmt, ihm über den Kopf gestreichelt – ich war dankbar für seine Neugier.
Es war ein Moment voller Liebe und Wärme.“
Der Sohn schweigt.
Sein Blick wird leer.
Und in seinem Herzen breitet sich eine leise Scham aus.
Warum ist es so?
Als Kinder bekommen wir unendlich viel Geduld –
aber wenn unsere Eltern alt werden, verlieren wir genau diese Geduld mit ihnen.
Dabei wollen sie nichts Großes. Kein Geld, keine Geschenke.
Nur ein bisschen Zeit. Ein bisschen Nähe. Ein bisschen Herz.
Denn irgendwann sitzen auch wir auf diesem Sofa.
Und hoffen, dass jemand 23 Mal dieselbe Frage beantwortet –
nicht mit Genervtheit.
Sondern mit Liebe.

Eigentlich, wie aus dem wahren Leben.

„Ich musste so tun, als würde es nicht wehtun … als mein eigener Sohn an mir vorbeiging, ohne mich auch nur zu grüßen.“
Don Ernesto war 67 Jahre alt. Jeden Nachmittag saß er auf seinem Plastikstuhl vor dem Haus. Nicht aus Freude, sondern aus Gewohnheit. Seit seine Frau vor drei Jahren gestorben war, war es sein stiller Wunsch, dass ihn vielleicht jemand erkannte. Sein Sohn Camilo war in die Stadt gezogen. Er hatte versprochen, ihn zu besuchen, anzurufen, etwas zu schicken. Doch nichts kam. Nur Rechnungen … und Schweigen.
An einem gewöhnlichen Freitag ging Ernesto ins Stadtzentrum, um seine Rente abzuholen. Während er in der Bankschlange wartete, sah er ihn – Camilo. Größer, im Anzug, gestresst. Ernesto erkannte ihn sofort. Seine Knie zitterten. Er lächelte, hob die Hand … aber Camilo sah ihn nur kurz an, runzelte die Stirn – und ging weiter. Als würde er ihn nicht erkennen. Als wäre der Mann, der ihn großgezogen hatte, nur ein Fremder.
Ernesto rief ihm nicht hinterher. Er stand nicht auf. Er senkte einfach die Hand. Seine Augen brannten, aber er weinte nicht. Stattdessen kaufte er ein Brot, ging nach Hause und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. An diesem Abend aß er nichts. Er dachte nur nach. An die Nächte, in denen Camilo krank war und nicht schlafen konnte. An die Schulbücher, für die er zu Fuß kilometerweit lief. An die Schuhe, die er mit Kleber reparierte. Und daran, dass er nie etwas im Gegenzug verlangte – außer eines: nicht vergessen zu werden.
Seitdem, wenn ihn jemand fragt, ob er Kinder habe, sagt er:
„Ich hatte eins.“
Nicht aus Bitterkeit – sondern aus Wahrheit. Denn er hatte erkannt: Es gibt Formen des Verlassens, die schlimmer sind als die Straße – wenn jemand am Leben bleibt … aber ohne deine Gegenwart.
Und obwohl er manchmal noch wartet, ist es nicht mehr aus Hoffnung. Sondern mit der Gewissheit, dass er seinem Sohn beigebracht hat zu fliegen – aber nicht, spurlos zu verschwinden.
„Manche Kinder wachsen so sehr … dass sie keinen Platz mehr haben für die Erinnerung an jene, die sie einst mit leeren Händen hochgehoben haben.“