Der Ministerrat der DDR hatte auf sowjetischen Drängen bereits 1952 für die Materialbewirtschaftung im Kriegsfall ein Staatssekretariat für die Verwaltung der Staatsreserve einzurichten. Der Vorsitzende der Staatlichen Plankommission (SPK) hatte dann nachfolgend die Zuständigkeit an sich gezogen. Ab 1953 diente die Staatsreserve weniger der Notbevorratung als der Deckung aktueller Güterdefizite. Zwischen 1952 und 1955 hatte sich das Volumen der eingelagerten Reserven mehr als halbiert, da zur Versorgung der Bevölkerung überdurchschnittliche Entnahmen erfolgten. Staatsreserve blieb folglich dann ein Sorgenkind, weil Minister und Staatssekretäre zur Deckung des Produktionsbedarfs stets selbst die geringen Reserven plündern wollten. 1956 bestanden die wichtigsten eingelagerte Produkte aus Kohle, Koks ,Roheisen, Buntmetalle,Erzen und Treibstoffen. An Lebensmitteln entsprach die Reserve nur 2-3 Vorratswochen.
Das ZK drängte daher auf Bildung einer Staatlichen Verwaltung Staatsreserve und Unterstellung dieser zum Vors. des Ministerrates. Um damit der Selbstbedienung der Fachministerien ein Ende zu setzen. 1959 entschied das Politbüro schließlich über Aufteilung in A und B- Reserven. A-Reserven galten der Verteidigungskraft und Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft bei unvorhergesehenen Ereignissen bei gesamtstaatlichem Interesse. B-Reserven galten der Behebung volkswirtschaftlicher Störungen in Produktion und Materialwirtschaft. Für A- Reserven = strategische Reserven waren Jahresplanungen zw. der Staatlichen Verwaltung und dem MfNV + SPK (I) abzustimmen. Entnahmeanträge konnten nur der Minister f. Nat. Vert. und der Vors. SPK stellen. Die Entscheidungsgewalt dazu lag ausschließlich beim Politbüro. Wenn wir also Mittel also Mittel aus der Staatsreserve erhielten, hatte das die höchste Absegnung. Auch Nachrichtentechnik und/oder Ersatzteile/Baugruppen dafür gehörte dazu. Und wir bekamen in den Jahren stets Nachschub aus der Staatsreserve. B-Reserven hingegen konnten stets für den operativen Versorgungsbedarf der Wirtschaft herangezogen werden. Die Entscheidung lag beim Vors. MR.
Leiter der Staatlichen Verwaltung Staatsreserve war von 1953 bis 1979 der Bruder von Willy Stoph, Kurt.
1960 bestimmte die Sicherheitskommission in ihrer letzten Sitzung die Schaffung einer besonderen Mobilmachungsreserve der Bewaffneten Organe für die ersten 3 Monate der Kriegszeit.. Die mit Ausnahme von Munition, Bewaffnung und besonderer Ausrüstung , als fester Bestandteil der Staatsreserve A in eigenen Lagern der bewaffneten Kräfte aufzunehmen war.
Stellt sich dann die Frage, welche Lager der bewaffneten Organe die Staatsreserve A beinhalteten. ?
Ab 1983 wurde GM Joachim Richter ( zuvor Chef RD Kdo LSK/LV) zum Leiter der Staatlichen Verwaltung der Staatsreserve berufen-- er starb 1988 Fehlt die Zeit 1979-1983 und ab 1988.
Auf der selben Fläche war vor 1945 das KZ-Außenkommando Zeppelin-in dem 700 Insassen Zwangsarbeit für die Rüstungsindustrie leisten mussten.
Nun entstehen auf der Fläche auch noch Ein+Doppel + Reihenhäuser . Für die 8 Planstrassen sind von der Stadtverwaltung 8 Frauennamen festgelegt. Weil Oranienburg bisher nur 10% der Strassennamen nach Frauen benannt hat. Also jetzt Erhöhung des Frauenanteils. Unter anderem die ehemalige KZ-Insassin Rosa Broghammer.
In speziellen TK des MfNV sind diese Lager eingetragen. Aktuell wurden 17 Lager, davon 7 Tanklager übertragen - das werden noch mehr werden, wir sind noch nicht durch. Das zuvor genannte Bsp bei Oranienburg ist noch nicht eingetragen aber in der zugehörigen Karte enthalten. Diese aktuell 17 Lager sind in der online Karte enthalten.
Als Beispiel sei das Lager Wust genannt: gelegen südlich des NVA TÜP Klietz auf der südlichen Seite der Bahnstrecke Nauen - Stendal.
Danke für die informativen Beiträge hier dazu.
Frank
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Die Vorgeschichte reicht bis in die 1930er-Jahre zurück. Man hatte hier ein Munitionslager errichtet und dazu auch gleich Wohnhäuser, Offizierskasino (heute Schule) usw. Als das Tanklager in den 1970er-Jahren als Staatsreserve der DDR angelegt wurde, war es unter dem Sicherheitsaspekt sicher erste Wahl. Da dann Versorgung in erster Linie für Landesverteidigung. Hier käme dann auch Laage ins Spiel- genau so wie die Panzer der 9. Panzerdivision NVA die in dem Raum Stellungen bezogen. Nicht zuletzt wollten auch Russen und Polen der "Küstenfront" versorgt werden. Seit 1992 ein Tankager der Tebeg Tanklagerbetriebsgesellschaft.
Laut Bergbauamt waren dort etwa von 1965 - 1970 Test zur Einlagerung von Mineralölstoffen in einen Salzstock. Im Zeitraum von 1974 bis 1980 wurden im Salzstock Wesenberg drei Kavernen mit einem Gesamtvolumen von 13.500 m3 angelegt, die zeitweise zur Speicherung von Kerosin als Staatsreserve der DDR dienten. Heute ebenfalls ein Tebeg-Lager.
Auch hier sind wir wieder bei der Reserve für die "Küstenfront" sowie für die 2. Staffel der Sowjetarmee.
Östlich davon Richtung "Weißer See" befinden sich noch die Reste der Wasseraufbereitung zum Ausspülen des Salzstocks mit Wasserentnahme aus dem Reservoir des Weißen See und zur Entsalzung des zurück zum See gepumpten Wassers.
Nicht im Meckpom- aber ein Tanklager der Tabeg und Ex Staatsreserve der DDR. Zur DDR-Zeiten befand sich in Kablow am Krüpelseeufer ( bei Königs-Wusterhausen, südlich Berlins) ein Tanklager zur „Staatsreserve“. Hier wurden Mineralölprodukte per Zug mit Kesselwagen antransportiert, gelagert und per Zug wieder abtransportiert. Dieses Tanklager „rettete“ sich über die Wende bis in die Jetzt-Zeit. Nur mit einem gravierenden Unterschied: Aus dem „Lager“ wurde hauptsächlich ein „Umschlagplatz“: Täglich fährt ein EKW Kesselwagen-Ganzzug aus der Richtung Königs Wusterhausen zur TABEG Tanklagerbetriebsgesellschaft mbH Kablow (mit Anschlussgleis) und zurück. Die GmbH vermietet Tankraum (41.600 m³) und schlägt Mineralölprodukte um. Es handelt sich dabei um Heizöl extra leicht, Dieselkraftstoff, Rapsmethylester und Pflanzenöle. Um die Mineralölprodukte umzuschlagen fahren täglich sehr viele Tanklastfahrzeuge (leer) zum Tanklager und beladen wieder zur Autobahn. Die meisten von ihnen nutzten den Autobahnanschluss A10 über den Segelfliegerdamm durch die Ortslage Zernsdorf (Entfernung rund 2,5 km), die anderen den Autobahnanschluss A12 Friedersdorf (Entfernung rund 7 km) über Kablow, Dannenreich, Friedrichshof. Die Route zur A10 durch Zernsdorf führt stets durch dicht besiedeltes Gelände; die zur A12 führt in geringerem Maße, aber eben auch, durch zwei kleinere Orte.
Belieferung: Täglich Montag - Freitag kommt am Morgen ein EKW Kesselwagenzug a 95000 Liter. Doe dann umgeschlagen mit Tanklaster wieder abtransportiert werden.
Die erkennbaren 15 Zisternen in Kablow, wie auch in Wesenberg, sind 20 m tief und haben 24 m Durchmesser, also je ca. 9.000 qbm, Füllung Benzin, Diesel, Kerosin. In Kablow außer Gleisanschluß noch Rohrleitung zum direkten Anschluß von Binnentankschiffen.
Leiter Verwaltung der Staatsreserve wurde in den 80gern der Generalleutnant Trautsch. Vormals Stellvetreter Chef LSK/LV für Luftverteidigung der NVA. Hier zeigt sich die Neigung der Waage in Wertigkeit der Staatsreserve zu Gunsten der Landesverteidigung.
- Großtanklager im Rostocker Ölhafen für fast 700000 Liter. - Tanklager "Weser Petrol Greifswald" in Ladebow für 37500 Liter---- ehemals TSL-18 der DDR Volksmarine --------------------------------
Berlin/Brandenburg: - UNITANK Tanklager Berlin mit fast 390000 Liter - Oiltanking Tanklager Berlin mit fast 349000 Liter - Tanklager Medewitz mit 134000 Liter--- das war auch ein Staatsreservelager der DDR.---- heute Reserve der Bundesregierung. - Großtanklager Seefeld des PCK Schwedt.
Sachsen-Anhalt: - Tanklager Magdeburg ( Hafen) mit 66000 Liter
Sachsen: - Tanklager Cunnersdorf ( auch Tabeg) mit 109000 Liter--- auch Ex Staatsreserve der DDR - Tanklager Elaskonwerk Heidenau mit 26000Liter - Oiltanking Tanklager Chemitz mit 20000 Liter
Sicherlich ist das so. Aber 20000 Liter sind für eine Einrichtung der DDR-Staatsreserve relativ wenig, so mE nicht bekannt. Das wären (nur) rund 5 Tanklaster.
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24.06.2020 18:22
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