Um eine mehrkanalige Übertragung mittels V60 zu erreichen waren auch neue Endschränke der Übertragungstechnik notwendig.
So folgten die UKM-Schränke:
UKM-Schrank = Unifizierter Kanalumsetzerschrank mit mechanischen Filtern
Hergestellt im VEB FMW Bautzen, Baujahr ca. 1965 – 1975.
Im Schrank 2600x600x250mm (HxBxT) werden 120 Fernsprechkanäle (300 Hz – 3400 Hz) in 10 Primärgruppen (60 kHz – 108 kHz) umgesetzt.
Man konnte mit einem Schrank also faktisch 2 Sekundärgruppen auflösen.
Vor allem der Einsatz mechanischer Filter gestattet die Erhöhung der Kapazität des Schrankes.
Die Aufbereitung der 10 Primärgruppen erfolgt über eine Vormodulation aller Kanäle mit 200 kHz. Danach wird jeder Kanal mit einem kanalindividuellen Träger umgesetzt. Die Träger der zweiten Modulationsstufe liegen im Abstand von 4 kHz im Bereich von 308 kHz – 264 kHz. Alle benötigten Trägerfrequenzen werden im Schrank durch Generatoren erzeugt. Dafür ist die Zuführung einer 60 kHz –Steuerfrequenz notwendig. Diese 60 Khz Steuerfrequenz kam in den NBA -Objekten vom VPS.
Üst Eggersdorf verfügte über 2 UKM Schränke für 240 Kanäle.

http://www.nachrichtenbetriebsamt.de/UKM1.jpg

Im Bild zu sehen, einige Stecker der Einzelkanäle sind gefärbt.
Auf der Kassette ist der Kanal noch im 4-Draht-Verfahren = Sende u. Empfangsrichtung getrennt über je einen Stecker.
gelb- war Kennzeichung für WT-Grundleitungen
rot - war Kennzeichnung für SAS-Leitungen
blau - war Kennzeichnung für MOD-Leitungen

UKM Schrank verfügte- in o.g. Bild sichtbar- über den "Kanalblock" für jeden Kanal.
Mit den Schaltpunkten - die fest im VZ geschalten waren und dort auf Lötösenstreiifen je Ader und Richtung abgelegt waren.
Ein Lötösenstreifen F2an = Senderichtung
Ein Lötösenstreeifen F2ab = Empfangsrichtung
Ein Lötösenstreifen S2an/S2ab = Sende/Empfgangsrichtung des Signal/Rufes

Von diesen Lötösenstreifen waren die Kanäle mittels Schaltdraht weiter zu verkabeln. SAS-Leitungen als 4Draht direkt aufs Kabel zum SND- ohne Signaladern.
Bei normalen Fernsprechleitungen auf die 4Draht-Seite des entsprechenden ENF oder VNF Platzes- mit Signaladern.
Bei WT-Grundleitungen in 4 Draht direkt zum System des betreffenden WT-Schrankes - ohne Signalkanal......

Alle diese Schaltpunkte, auch der anderen Schränke, waren im VZ definiert auf Lötösenstreifen verkabelt und waren mittels Schaltdraht gemäß Schaltbefehl zu verbinden.

Am Kanalblock wurden die einzelnen Verbindungen eingemessen werden bzw. der Techniker konnte sich zur Entstörung und Leitungsprobe auf den Kanal aufschalten und in Richtung der Endstellen rufen und mit den Endteilnehmern sprechen.
Wenn Brückenstecker gesteckt waren, konnte hochohmig parallel drauf geschalten werden und mit beiden Endteilnehmern gleichzeitig gesprochen werden..
Ohne Brückenstecker erfolgte die technische Einmessung oder die richtungsgebundene Leitungsprobe. die Sprechgarnitur bildete dann einen Abschlußwiderstand von 600 Ohm.