Also, am Standort Strausberg wurde die Militärstreife von den Einheiten gestellt.
Das war ein Dienst wie Wache - nur eben dann auch in Ausstattung mit Koppelzeug weiß und Handschuhen sowie rote Armbinde mit "Streife" drauf. Waffe mit. Liefen dann zu Dritt oder Fünft. Mindestens ein Uffz- Dienstgrad als Streifenführer. Bei Fünf mit einem Offz./Fä. als Streifenführer.
Vorwiegend erfolgte der Einsatz bei Einberufungen/Entlassungen oder wenn mehrere Einheiten in den Urlaub gingen. Auch zum WE oder Feiertagen waren Standortstreifen zu stellen.
Die Standortstreife hatte nichts mit KD zu tun. Deliquenten kamen in die Arrestzellen der Streife stellenden Einheit.
Besonders gern schlüsten die Streifen am S-Bahnhof Vorstadt herum. Durch Mitropa und Kleinbahnhof gab es fast immer Soldaten wegzufangen oder die letzte S-Bahn wurde abgefangen. Wer dort als Soldat noch ankam hatte die Ausgangszeit schon überschritten.

Haben andere Einheiten dazu auch Erfahrungen ?

Wir hatten uns öfters in die Waldhütte (Ri. Rehfelde) zurückgezogen um Bier zu trinken.
Dort kam nie eine Streife hin.

Im Landhaus hat mal ein Streifenführer einen Pistolenschuß in die Decke abgegeben. Da prügelte sich mal wieder Luft gegen Land und es war anders keine Ruhe in den Laden zu bekommen.

Ich hatte in meinem GWD drei mal das Glück Standortstreife - Strausberg mitzumachen.
1 Ufz.als Streifenführer, 1Stabsgefreiter ( degradierter Ufw ) und 2 Sold.bzw. Gfr. + Kraftfahrer B 1000.
Der Stgfr. hatte eine Freundin oder "Bekannte" beim VEB Staatszirkus und da haben wir meist mit kurzen Unterbrechungen,
( Kontrolle der Sperrstunde im "Writzner Tor" und der letzten S-Bahn ) die Nacht bei Kaffe und anderen kalten Getränken verbracht.
Es hat alle 3mal geklappt,den der Stgfr. hatte den Streifendienst "abboniert".
Sigi

Gab ja auch die andere Militärstreife der KD. Waren meist mit B1000 unterwegs. Die Truppe war wohl in der Badstr. untergebracht.- oder ?

Auf Fußstreife.