@moses schrieb: schau mal weiter oben meinen Beitrag. Bei höheren Stufen und bei Übungen zog in den Raum der ARIG die Gruppe CD (mit O Schmidt an der Spitze), die Bestandteil der erweiterten Besatzung/Gefechtsbesatzung war, mit ein. Wie bereits dargelegt für die ARIG-14 mit AG CD ein eigener Raum (Auch wenn sie rechneten, so saßen sie nicht in der RZ ; dort zog die AG MAT ein).
@Frank schrieb: Ohh, ich bitte um Entschuldigung Das andere habe ich gelesen. Es war etwas schwierig, hier in letzter Zeit den Überblick zu wahren. Kann auch sein, daß diese Teile aktuell wieder vom Team angefügt wurden (?) Hauptsache, es stimmt wohl.
@moses schrieb: Ja so sollte es sein, durch Dialog, auch mit mehreren, wieder was "hervorkramen", präzisieren und zu einem Ergebnis (auch wenn es nicht vollkommen ist) kommen, nicht zanken, höchstens (konstruktiv) streiten. Dazu gehört natürlich auch Einsicht und Zurückstecken können.
Die KCB- Auswerteorgane wurden zum 01.12.1976 offiziell eingeführt.
(KCB – A... = Kernstrahlungs-, chemischen und biologischen A...)
Ihre Arbeit wurde in der DV 053/0/005 (VVS-Nr. 372 428) geregelt, die auch, wie üblich, für die Grenztruppen und die Zivilverteidigung galt.
Zu den KCB – Auswerteorganen gehörten unter anderem:
ARIS = Auswerte-, Rechen- und Informationsstelle (ARIS – 2, Storkow) unterstellt dem MfNV
RAST = Rechen- und Auswertestelle auf dem GS der Armee (je eine RAST bei den BchA der MB)
RA G= Rechen- und Auswertegruppe (auf dem WGS der Armee und der rückwärtigen Führungsstaffel sowie auf den GS der Verbände/gleichgestellte TT
ARIG = Auswerte-, Rechen- und Informationsgruppe bei den Kdos der Teilstreitkräfte ( hier bei uns ARIG-14) , GT; den Kdos der MB und den WBK
Strukturmäßige KCB - Auswerteorgane waren: Auswerte-, Rechen- und Informationsstellen (ARIS) Rechen- und Informationsstellen (RAST) Rechen- und Auswertegruppen (RAG) Auswerte-, Rechen- und Informationsgruppen (ARIG)
Strukturelemente der KCB - Auswerteorgane können sein: die Auswertegruppe die Rechengruppe die Informationsgruppe die Nachrichteneinheit die Sicherstellungseinheit
Als Arbeitsgrundlage hatten die Auswerteorgane folgende Inhalte abzuarbeiten:
Angaben über den Gegner (insbesondere Kernwaffeneinsatzmittel (KWEM) Kernminenschächte, vordere Linie der Verteidigung, mögliche Einwirkungstiefen von KWEM)
Lage der Führungsorgane, Truppen und Einsatzkräfte oder der Elemente der Gefechtsordnung oder des operativen Aufbaus und deren Handlungen zum Zeitpunkt des Einsatzes von MVW und Brandmitteln durch den Gegner wichtige Marschstraßen und Militärtransportwege Einsatz von MVW und Brandmitteln sowie deren Auswirkungen Ergebnissse der KCB - Aufklärung Als Anlagen/Erläuterungen waren zu erarbeiten: Nachweis über Verluste und Ausfälle Nachweis der Dosisaufnahme (Vordruck NVA 53 632) Nachweis über den Einsatz von KW (Vordruck NVA 53 508) Nachweis über den Einsatz der chW (Vordruck NVA 53 607) Nachweis über den Einsatz biKM (Vordruck NVA 53 631) Nachweis über den Einsatz von Brandmitteln (Vordruck NVA 53 633) Nachweis der Höhenwetterlage (Vordruck NVA 53 609) Nachweis der Bodenwetterlage (Vordruck NVA 53 610)
Zeit für die Erfassung und die Auswertung der Meldungen oder Informationen vom Beginn eines Kernwaffenschlages beträgt:
im Truppenteil 30...50 min im Verband 1,5....2,5 h in der Armee 3.......4 h in der Front 4.......6 h
Die RAST einer Armee oder eines AK (in vollem Bestand) hat in einer Stunde 60...70 KWD und30...40 chemische Überfälle des Gegners analytisch auszuwerten. Die Ergebnisse der realen KCB-Lage im Handlungsraum der Truppen einer Armee oder eines AK sind innerhalb von 2 Stunden nach dem Feststellen des Befalls durch die RAST zu erfassen. Der Personalbestand einer RAG muss in der Lage sein, mit Hilfe von Tabellen und Mitteln der Kleinmechanisierung - 10...12 Detonationsräume von KW in einer Stunde auszuwerten - Kernstrahlungsverluste bei Handlungen in den Zonen der möglichen Aktivierung von 5...6 KWD in 10...15 min vorauszuberechnen - Kernstrahlungsdosen bei Handlungen in den Zonen der möglich Aktivierung von 5...6 KWD zu bestimmen mit Eintragung der Zonen auf der Karte 12...15 min und ohne Eintragung der Zonen auf der Karte 6...8 min
Die ARIG ( auch ARIG-14) mußte in der Lage sein, in einer Stunde auszuwerten:
30 Luftdetonationen bis 6 Erddetonationen bis 10 chemische Überfälle bis zu 40 Meldungen zur KCB-Lage
Als alter Fernsprecher hatte ich auch ein "Muttibuch" mit Einträgen zum merken. Da Tarnzahlen-Rufnummern und Namen-Rufnummern getrennt in der Zentrale gelistet waren, half das "Muttibuch" in den Fällen wo wir wissen mussten wer sich hinter welcher Tarnzahl verbarg. So zusammen geschrieben war das Ganze eigentlich VVS. Wir hatten aber keine VS-Berechtigung. Zu den Chemikern: (TZ = Tarnzahl) TZ 780 = Oberst Schmidt = Rufnummer 3142 = U2 Zimmer 253- ( zuvor Oberst Gottlöber) TZ 781 = OSL Kolloff = Rufnummer 3313 = U2 Zimmer 254a TZ 783 = OSL Eisenhut und OSL Fehrmann = Rufnummer 3873 = U2 Zimmer 254c TZ 784 = OSL Kolloff auf Rufnummer 3313..... bei Alarmbesetzung Rufnummer 3393 in HFS.... dies war ARIS und damit machte OSL Kolloff ikm Normaldienst ARIS.
weiter war für Ch-Dienst: Rufnummer 2242 = Frau Gräf = Vorzimmer Chef Chem. Dienste ( Raum 252) Rufnummer 2754 = VS-Stelle Chem. Dienste = U2 Raum 128... mit StFä Krämer und Frau Hunger Rufnummer 2743 = BC Raum ChD = U2 Raum 261 Rufnummer 2779 = Schulungsraum ChD = U2 Raum 254
dann hatten wir noch Chem. Dienst des FOFMTFK um Gebäude U7 verzeichnet: TZ 780 = Rufnummer 3742 = OSL Bindernagel TZ 781 = Rufnummer 3742 = OSL Steinau
Übungsplatz Chemische Dienste: In mehreren Industriebetrieben der DDR, wie dem VEB Arzneimittelwerk Dresden, ließ die NVA in Spezialabteilungen chemische Grundstoffe herstellen. Ob dabei Kampfstoffe waren, ist ungeklärt. Eine internationale Expertenkommission, die 1987 das VEB Synthesewerk Schwarzheide im Bezirk Cottbus auf Kampfstoffe inspizierte, fand jedenfalls nichts Verdächtiges.
In der Nähe von Storkow benutzten die Chem. Dienste Europas größten Truppenübungsplatz für simulierte atomare, chemische und biologische Angriffe. Das war der Übungsplatz Chem. Dienste der NVA in Kehrigk. In der Nähe des Funksendeamt-1 der LSK/LV in Limsdorf.
Bei Übungen seien dort auch schon mal geringe Mengen Echtkampfstoffe wie Sarin ausgebracht worden. Bei Übungen außerhalb von Storkow so erklärt der Chef der Chemischen Dienste Oberst Rolf Büttner, seien stets nur "Imitationskampfstoffe" eingesetzt worden - wie in allen Ländern, die sich gegen Giftgasangriffe wappnen.
Bereits Im April 1961 war unter Leitung von Major G. DallaBetta begonnen worden, im Dislozierungsraum des Zentralen Pionierlagers – nahe der Ortschaft STORKOW (Mark) – eine Erprobungsstelle des Chemischen Dienstes einzurichten. Dazu war zum einen ein geeignetes Gelande bereitzustellen. Zum anderen musste Personal aus Einheiten des Chemischen Dienstes fur die Durchfuhrung von Erprobungen und zur Truppenausbildung herangezogen werden. Im MfNV wurde durch den Chef Pionierwesen dem CChD dafur ein Teil des Pionier-Ubungsplatzes im Raum BUGK, KEHRIG, Hohe 49,2 zugewiesen. Zum Unterbringen des Personalbestandes und der Technik der Einheiten der chemischen Abwehr in einem Feldlager diente zunachst das Gelände zwischen dem Großen und dem Kleinen Wucksee. Das notwendige Kommandieren von Kräften und Mitteln führte zu dem Gedanken, das bereitgestellte Gelände zugleich zur Verbesserung der Ausbildung der Einheiten der chemischen Abwehr zu nutzen. Folglich wurde in der Verwaltung Chemische Dienste im MfNV das Projekt eines zentralen Ausbildungs- und Übungsplatzes entworfen. Leiter der Erprobungsstelle, G. Dalla-Betta. Sein Sohn- war Jahre später Offizier im SCD des NBA.
Das Projekt sah zunächst Ausbildungsplätze für die Spezialbehandlung, Kernstrahlungs- und chemische Aufklärung sowie für die Laboranalyse vor.
Der Ausbau der Ausbildungsplätze erfolgte unter Inanspruchnahme von Leistungen aus der Volkswirtschaft und durch Arbeitsleistungen von kommandierten Kräften der Einheiten der chemischen Abwehr. An der so genannten »Halbinsel« wurden Möglichkeiten für das Feststellen und Bestimmen chemischer Kampfstoffe auf verschiedenen Materialien mit strukturmäßigen Nachweismitteln geschffen und am so genannten »Kehrigker Berg« ein Gittermast zum Demonstrieren der Wirkung von Kernstrahlung errichtet. Am Gittermast zog speziell geschultes und ausgestattetes Personal aus einem Container einen Bolzen mit einer Kobalt-60-Quelle auf und schuf somit ein Strahlenfeld.
Ebenso konnten die Einheiten für Spezialbehandlung ihre Aufgaben unter Bedingungen erfüllen, die der Realität angenähert waren. Auf einem ebenfalls speziell vorbereiteten und gesicherten Platz der »Halbinsel« stand ausgesonderte Technik, die an einzelnen Stellen mit einer Kampfstffzubereitung in Gefechtskonzentration vergiftet wurde. Die Spezialbehandlung erfolgte danach mit den strukturmäßigen Entgiftungsmitteln und sie galt erst zu dem Zeitpunkt als erfolgreich beendet, wenn durch ein Feldlaboratorium die vollständige Entgiftung zweifelsfrei nachgewiesen worden war. Hier galten strengste Sicherheitsbestimmungen. Grundsätzlich erhielten Zutritt zu diesem Platz Spezialbehandlung nur Armeeangehörigen, die die Entgiftungsarbeiten ausführten oder uberwachten. Auf weiteren mit ausgesonderter Technik ausgestatteten Ausbildungsplätzen konnten die Handlungen zum Vorbereiten und Durchführen der Spezialbehandlung mit Brauchwasser geübt werden.
Pirat schrieb einst dazu: Ja. Blausäure (und Sarin?, ggf. Erinnerungslücke) zur Demonstration der unterschiedlichen Wirkung (Dauer bis Wirkungseintritt und Symptome) bei Aufnahme über die Haut sowie über die Atemwege an Kanninchen. Das war nicht schön. Sarintropfen auf Kampftechnik (Pazer, SPW) zur Demonstration des Nachweises und des Einsatzes des Entgifungspäckchens. Dabei gab es für das Anlegen der Schutzausrüstung / TSM keine Normzeit. Dafür um so genauere Kontrollen durch die Ausbildungsoffiziere. Fahrt mit dem GAS-69 durch den Wald zur Aufklärung der am geringsten radioaktiv belasteten Fahrstrecke in der kürzesten Zeit. NGKCA-Ausbildung - NGKCA = nichtstrukturmäßige Gruppe zur kernstrahlungs- und chemischen Aufklärung, Dauer: 1 Woche Absolviert in der zweiten Hälfte der 70-er Jahre als Offiziersschüler. Die Erinnerung an die Details ist nach über 38 Jahren noch frisch. Gruselig!
Truppenlager: Den Platz für das Feldlager und den Feldpark verlegte man in der Folgezeit innerhalb des Übungsplatzes in ein Areal ostwärts des Großen Wotzensees. Dieses Areal lag außerhalb des durch die stationären Kernstrahlungsquellen zu schaffenden Kernstrahlungsfeldes. Auf betonierten Stellflächen waren ständig Zelte mit Elektroanschluss, Zeltofen und Pritschen aufgestellt. Die Truppe brauchte somit keine eigenen materiellen Mittel, um ein Zeltlager zu errichten. Für die zum Übungsplatz gehörende Technik und Geräte wurde eine Unterstellhalle errichtet.
Brandmittelplatz: In Auswertung der Kriegshandlungen im Nahen Osten wurde ab 1968 der Anwendung von Brandwffen und Nebelmitteln auch im modernen Gefecht wieder höhere Bedeutung beigemessen. Deshalb entstand auf dem Übungsplatz eine Anlage für die Ausbildung im Schutz vor Brandwffen. Zu ihr gehörten: Ausbildungsplatz zur Demonstration der Wirkung der verschiedenen Brandstoffe, Ausbildungsplatz zum Training der Brandbekämpfung in Grabenabschnitten, an der Technik sowie an Puppen, Hindernisbahn sowie Leit- und Steuerturm.
Zentrales Übungsgelände ChD Anfang der 70er Jahre wies das MfNV den weiteren Ausbau des Zentralen Übungsplatzes des Chemischen Dienstes an. In Vorbereitung der 1972 auszurichtenden Schulung der leitenden Kader der Chemischen Truppen (Dienste) auf dem Territorium der DDR erhielten die Chefs Chemische Dienste der Teilstreitkräfte und Militärbezirke der NVA den Auftrag, den Ausbau spezifischer Ausbildungsplätze vorzuschlagen und nach Bestätigung in Truppeneigenleistung zu errichten. So entstanden in unermüdlicher Arbeit der kommandierten Angehörigen der Einheiten der chemischen Abwehr aller Teilstreitkräfte der NVA zunächst die Ausbildungsanlagen AA 104 »Kernwaffenwirkungsherd«, AA 105 »KC-Beobachtung an Wasserhindernissen«, AA 112 für die Volksmarine und AA 123 für die Luftstreitkräfte.
Mit der 1975 eingeleiteten Bildung des MTI wurde die Erprobungsstelle des Chemischen Dienstes als selbständiges Strukturelement aufgelöst. Auf Basis der bisherigen Arbeitsgruppe »Zentraler Übungsplatz des Chemischen Dienstes« entstand die dem CChD im MfNV direkt unterstellte Dienststelle »Übungsplatz des Chemischen Dienstes. Als Kommandant des Übungsplatzes wurde Oberst G. Dalla-Betta eingesetzt. Das Bewachen des Geländes erfüllte fortan eine Wachgruppe aus Zivilbeschäftigen, zu der auch eine Wachhundestaffel gehörte.
Die Kernstrahlungsquellen lagerten in einem Container in einem Betonbunker unter dem Leitturm. Der Turm war Typenbau eines Grenzerturmes der Westgrenze.
In der Zeit kam dann auch die Verlegung des OK-50 zwischen TüP und FSA-1 und Aufschaltung einiger Rufnummern der MSN-70 des FSA-1 zur Leitung des TüP. Bei größeren Ausbildungsmaßnahmen sind dann auch Fernsprechleitungen zum MfNV und/oder zur Vermittlung des Kdo LSK/LV hinzu gekommen.
Ausbildung zur Dekontamination der tschechoslowakischen LSK an Iljuschin Il-28 Flugzeuge in der zweiten Hälfte 50ger Jahre Sah in NVA sicher nicht anders aus.
Ostler
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31.10.2015 22:45
; dort zog die AG MAT ein).
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