Funk Bataillon

Funk Bataillon

11.11.2021 13:45

Zum 29.11.1956 wurde in Waldsieversdorf das Nachrichtenbaitallon-2 ( NB-2) der Verwaltung Luftverteidigung aufgestellt .

Erster Bataillonskommandeur wurde gemäß Befehl 886/56 der Major Ley.
Auf Grund der damaligen Gesamt-Personalsituation in der NVA, war das Bataillon permanent personell unterbesetzt.
So das der Anfangsbestand des NB-2 bestand aus:
70 % der Offiziere und 50 % der Unteroffiziere
30 % der Soldaten !
30 % der Kfz-Technik
Es gab keine Nachrichtentechnik

Mit dem NB-2 wurden drei Kompanien aufgestellt :
- eine Funksendekompanie
- eine Funkempfangskompanie
- eine Fernsprech / Fernschreib Kompanie

Für die nachrichtentechnische Sicherstellung des Zentralen Posten der Luftverteidigung in Eggersdorf Gebäude U1 wurde das neu gebildete Nachrichtenbataillon-2 (NB-2) Rotes Luch ab dem 01.12.1956 zuständig.
Die Unterbringung der in Eggersdorf stationierten Nachrichtenkompanie erfolgte ebenfalls im Gebäude U1.

Mit Wirkung vom 15.05.1957 wird das NB-2 dem neu gebildeten Kommando Luftverteidigung in Eggersdorf/Strausberg unterstellt.

Mit Bildung des gemeinsamen Kommando LSK/LV aus den Kommandos Luftstreitkräfte und der Luftverteidigung, erfolgte zum 31.05.1957 die Unterstellung des Nachrichtenbataillon- 2 Waldsieversdorf als Nachr. Bat. des ZGS zum Chef des Stabes Kdo LSK/LV Eggersdorf.

Zum 01.09.1957 folgte die Bildung einer Auswerter-Kp des NB-2 für die Befehlsstelle des Kdo LSK/LV in Eggersdorf/Strausberg.

Das NB-2 wurde am 10.09.1958 um eine Ausbildungskp. erweitert.

Ebenfalls 1958 erhielt das NB-2 einen neuen Kommandeur: OSL Heinz Müller.
Dem späteren ersten Regimentskommandeur NR-19.

Das NB-2 erhielt die Aufgabe zur Nachrichtensicherstellung des Gefechtsstandes Luftverteidigung in Eggersdorf/Strausberg mit Funkern / Fernsprechern/ Fernschreibern und Auswertern.

Ab 1957 erfolgte diese Sicherstellung des im Oktober 1957 gebildeten ZGS LSK/LV am Standort Eggersdorf mit einer eigene Nachrichten-Sicherstellungs-Kompanie.
Diese Nachrichtenbetriebskompanie war damals noch direkt dem Chef des Stabes Kdo LSK/LV unterstellt.

Bereits im Winter 1956/57 konnte infolge der Personalsituation keine Ausbildung durchgeführt werden, da der geringe Personalbestand nur zur Bildung von drei Wachgruppen für die Objektsicherung reichte.

Trotzdem erhielt das NB-2 die Aufgabe zur nachrichtentechnischen Sicherstellung der Truppenparade zum 1. Mai in Leipzig. Diese Aufgabe konnte erfüllt werden.

Die Nachrichtensicherstellung des DHS der LSK/LV in Eggersdorf für den dortigen ZGS LSK/LV beginnt am 07.12.1959.

Mit Befehl des Minister für Nationale Verteidigung vom 07.12.1959 wurden das Nachrichtenbataillon- 2 Waldsieversdorf und das Nachrichtenbataillon-12 Kamenz per 01.01.1960 zum Nachrichtenregiment-19 in Waldsieversdorf zusammengeführt.
Zudem wurden zwei Nachrichtenkompanien am Standort Eggersdorf aufgestellt.
Erster Regimentskommandeur wurde OSL Heinz Müller.

Das NR-19 umfasste damals:
Stab des NR-19
Nachrichtenbataillon 2 in Waldsieversdorf mit Nachrichtenkp. Eggersdorf.
Nachrichtenbataillon 12 in Kamenz mit vorheriger Verlegung nach Waldsieversdorf
Damit befanden sich dann 8 Kompanien im Roten Luch Waldsieversdorf.
2 Nachrichtenbetriebskompanien Eggersdorf/Strausberg
1 Nachrichtenkompanie in Oranienburg ( 4. Kompanie)

Damit wurde auf die Bildung des gemeinsamen Kommando Luftstreitkräfte/ Luftverteidigung in Eggersdorf/Strausberg zum 31.05.1957 reagiert.
Mit der Bildung des Nachrichtenregiment-19 erhielt das Kdo LSK/LV und dessen Führungsstellen ein einheitliches für die Nachrichtensicherstellung zuständiges Truppenteil.

Die erste Funkverbindung des neuen ZGS LSK/LV in Eggersdorf/Strausberg zum ZGS LSK/LV der sowjetischen Armee in Moskau ( nicht des VOK Vereinten Oberkommandos) wurde am 02.11.1961 um 21 Uhr mit einer Kurzwellenstation R-820 hergestellt.

Die personelle Auffüllung betrug 1961 bereits 95 %..

Zum 01.12. 1962 kam es zur Umstrukturierung des Nachrichtenregiment-19 zur neuen Struktur:
Am Standort Waldsieversdorf:
Stab des Nachrichtenregiment-19
II. Bataillon ( Funk) - ( aufgestellt aus früheren Nachrichtenbataillon 2)
III. Bataillon ( Richtfunk/Kabelbau) - ( aufgestellt aus früherem Nachrichtenbataillon-12)
Am Standort Eggersdorf / Strausberg:
I. Bataillon Eggersdorf - ( aufgestellt aus ehem. Funkkp./AuswerterKp. Eggersdorf des NB-2)
Nachrichtenbetriebskompanie NBK als 4. Kp. /I. Bat - aus der ehem. selbst. Nachrichtenbetriebskompanie

Dem neu gebildeten II. Bataillon wurde als Aufgabe gestellt:
Sicherstellung des Kommando LSK/LV mit feldmäßigen mobilen Funkmitteln. Aufbau von Feldfunksendezentralen und Sicherstellung des Zusammenwirkens mit anderen Waffengattungen und vereinten Streitkräften per Funkverbindungen.
Ebenso waren taktische Übungen mit mobiler Funktechnik abzusichern.

Zur Erfüllung dieser Aufgaben erhielt das II.Bat. Funktechnik für KW, UKW und DM Funkstationen.
Eine weitere Aufgabe wurde nach Einführung stationärer Funksendeämter die Absicherung von Funkverbindungen des Diensthabenden System der Luftverteidigung (DHS) bei Ausfall der stationären Funksendeämter.

Hierzu erfolgte 1970 die Inbetriebnahme des Feldfunksendezentrum-2 Waldsieversdorf- in welchem aus vorbereiteten Stellungen Funkstationen des II. Bat. bereits vordefinierte Ferntast-und MOD Leitungen des ZGS oder ZWGS LSK/LV zur Sicherstellungen von Funkverbindungen des DHS übernommen werden konnten.

Ein weiteres Feldfunksendezentrum-5 Krachtsheide war durch das II. Bataillon mit mobilen Funkstationen zu betreiben.
Aufgabe des FFuSZ-5 war die Funksicherstellung des ZWGS LSK/LV Fürstenwalde bzw. anschließend ZWGS LSK/LV Ranzig und ab Inbetriebnahme des FBZ Raduga Fürstenwalde als ZGS auch dessen Funkverbindungen.
Mit Inbetriebnahme der Rückwärtigen Führungsstelle LSK/LV in Ranzig im Jahre 1982 wurde das Feldfunksendezentrum 5 auch für die Sicherstellung der Funkverbindungen der RFS aus der Feldfunksendegruppe Kohlsdorf zuständig.

Mit Inbetriebnahme der Hilfsführungsstelle-5 Eggersdorf/Strausberg und deren Nutzung als ZWGS LSK/LV erfolgte in Eggersdorf die Einrichtung eines Stellplatzes für eine Feldfunksendegruppe Eggersdorf des II. Bataillons zur Sicherstellung der Funkverbindungen des ZWGS LSK/LV Eggersdorf mittels mobiler Funksendemittel.

Das II. Bataillon /NR-14 bestand aus drei Kompanien:
eine UKW - Funk- Kompanie ( 4. Kp.) für DM Funkverbindungen als Führungsverbindungen und UKW-Funk-Verbindungen als Flugfunkverbindungen.
Diese Kompanie war anfangs auch für Ausbildung von Funkern, Funkfernschreibern und Sprechfunker zuständig.
eine Kompanie KW-Funk ( 5. Kp.) zur Funksicherstellung des Feldfunksendezentrum 2 sowie der Feldfunksendegruppe Eggersdorf.
eine Kompanie KW Funk ( 6. Kp.) zur Funksicherstellung des Feldfunksendezentrum 5 mit seinen Feldfunksendegruppen.
Weiterhin stellte die 6. Kp. Funkmittel für eine operative Gruppe des Kdo LSK/LV, die bei höheren Stufen der Gefechtsbereitschaft im Bereich der Landstreitkräfte und der Volsmarine tätig wurden.
des Kommando Luftstreitkräfte aufgestellt.

In dieser Kompanie war weiterhin eine mobile Empfangsstation "LOTOS" und eine Funkempfangsstation auf LO 1800 für den Einsatz zur Sicherstellung der Funkverbindungen in der Rückwärtigen Führungsstelle der LSK/LV.

Bis in die 70ger Jahre war die 4. Kp. im Roten Luch im Gebäude XI untergebracht und die zwei KW-Funk Kompanien im Gebäude XII.
Im Jahre 1978 wurden Neubauten in der Kaserne übernommen und bezogen. Durch das II. Bataillon wurde ein Gesamtgebäude bezogen und damit waren dann der Bataillonsstab und alle Kompanien in einem Gebäude untergebracht.

Mit dem 03.10.1990 wurde das Nachrichtenregiment-14 und damit auch das II.Bataillon befristet in die Bundeswehr übernommen.
Bereits im September 1990 erfolgte die Vorbereitung zur Einnahme der Arbeitsstruktur 1 des NR-14 Bundeswehr.
Dieses bedeutete Umbenennung des II.Bataillons in Funkbataillon und Neugliederung der Kompanien sowie Unterstellung der Objektnachrichtenzentrale Waldsieversdorf zum Funkbataillon.


Zum 01.01.91 wurde die Arbeitsstruktur 2 des NR-14 eingenommen. Damit wurde das Nachrichtenregiment-14 in Fernmelderegiment-14 umbenannt und aus dem Funk- Bataillon und dem NF-Ausb. Bataillon wurde das "Fernmelde-Bataillon beweglich" gebildet.
Jenes Bataillon wurde zum 01.10.1991 aufgelöst mit Einnahme der Struktur Fernmeldeabteilung-14.

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  • Erstellt von Gelöschtes Mitglied In der Kategorie Nachrichtenregiment-14 am 11.11.2021 13:45:00 Uhr

    zuletzt bearbeitet: 11.11.2021 14:20
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Kommentare
  • Geigenton
    11.11.2021 14:52

    Feldfunksendezentrum 2

    Erreichbar ist das Gelände des Feldfunksendezentrum Waldsieversdorf über die Verbindungsstrasse Waldsieversdorf nach Hoppegarten/Müncheberg. Fast am Ende des Waldes führt eine zugewucherte Zufahrt zu diesem Gelände.
    Der zwischenzeitliche Bewuchs lässt das Gelände nur für Alt-Eingeweihte sichtbar und auffindbar werden..
    Pawel hat uns dazu einige Fotos vom Sommer 2011 zur Verfügung gestellt.
    Reste des Stellungsbaus sind noch erkennbar. Ebenfalls Reste von Holzbaracke und Ruine einer Massivbaracke.
    Zu finden auch noch Anschaltmöglichkeiten für Strom-und Fernmeldekabel..

    Die Fotos und Schemata sind im Forum als registrierter Nutzer ersichtlich.

  • Geigenton
    11.11.2021 14:50

    Feldfunksendezentrum 2

    Das Feldfunksendezentrum 2 ( FFuSZ-2) im Roten Luch / Waldsieversdorf war Element des NR-14 und wurde durch das Funkbataillon des NR-14 sichergestellt.

    Aufgabe des FFuSZ-2 war die Sicherstellung der Funkverbindungen im DHS für die Führungsstellen der LSK/LV bei Ausfall der stationären Funksendeämter . Hier insbesondere des Funksendeamt 1 Limsdorf als Sendestelle des ZGS/ZWGS LSK/LV. Wie der Name bereits sagt, erfolgte die Sicherstellung der Funkverbindungen zu den Verbänden, dem MfNV und im Zusammenwirken mit den Truppen der GSSD/WGT, der Luftverteidigung VR Polen und der CSSR unter feldmäszigen bzw. teilstationären Bedingungen.

    Dieses Feldfunksendezentrum wurde angrenzend zum Objekt in Richtung Hoppegarten/Müncheberg im Wald errichtet.
    Im 1. Abschnitt erfolgte die Einrichtung einer Diensthabenden KW-Funkstation unter Nutzung Gerät R-820.
    Zu diesem Zwecke wurde eine Kleinbaracke am Ort des Feldfunksendezentrum errichtet. In dm dann die R-820 teilstationär betrieben wurde.
    In der Kleinbaracke war auch die TBAS zur Führung untergebracht.
    Ziel dieser Aktion war eine sofortige Bereitstellung einer DH-Funkstation bei Ausfall des stationären Funksendesystems-- denn das alarmieren, herausfahren und entfalten der mobilen Funkstationen benötigte mehr Zeit, wie dem Ausfall des Führungsfunknetzes der LSK/LV zugestanden wurde.
    Gegenüberliegend der Keinbaracke wurde eine Baracke als Unterkunft des diensthabenden Personals sowie für Sanitäreinrichtungen eingerichtet.
    Gegen Stromausfall war das Feldfunksendezentrum mit einem Notstromaggregat GAD-60 halbstationär ausgestattet.

    Als Antennensystem für R-820 diente ein 20/20 Dipol und eine 10 m Stabantenne .

    In vorbereiteten Stellungen standen drei KW-Stationen R-140 ( mobil) als Reserve bereit.

    In der Folgezeit ab Ende der 70ger Jahre kam es in einem 2. Abschnitt zur Errichtung eines Funk-Containers, in dem 2 Stationen KSS-1300 stationär eingerichtet wurden.
    Mit enthalten eine TBAS zur Führung.
    Dieser Funk- Container wurde im NR-14 entwickelt und gebaut.
    Als Antennen für die KSS-1300 waren 1x KAD 1300 ( Dipol) und 1x KAV 1300 ( Vertikalreuse ) entfaltet worden.

    Nahe dieses Containers erfolgte die Errichtung eines Schutzbauwerkes Typ FB-3, in dem perspektivisch die KSS-1300 eingebaut werden sollten.
    Zu dieser Umsetzung kam es dann infolge der gesellschaftlichen Veränderungen nicht mehr.

    Funksysteme in Feldvariante wurden vorgehalten: 3x R140 ; 2x KSS1300; 1x R-820; 1x FFT 77 ; 1x GAD 60.

    Zusätzlich nach x+24 Std. noch 2x R140 dazu.
    Für die mobilen Komponenten auf Fahrzeugen waren ausgebaute Stellungen vorhanden mit zur Verfügung stehenden Kabelanschlusseinheiten.

    Zur Sicherung einer ständigen Verfügbarkeit war das Nachrichtensystem so organisiert, dass die MOD-Leitungen, Tast-Leitungen und Fernwirkleitungen des ZGS als auch des ZWGS ständig im Parallelbetrieb zum tätigen Funksendeamt 1 im FFuSZ-2 anlagen.
    Die Funkleitungen waren fernseitig in der ONZ auf Schaltfeld abgeschlossen- auf diesem Schaltfeld waren auch die Stationen des Feldfunksendezentrum aufgelegt. Damit war dann eine funktionelle schaltbare Zuordnung der Fernleitungen zu den Sendern gewährleistet.

    Damit konnte eine ständige und sofortige Verfügbarkeit in der Arbeit des FFuSZ-2 gesichert werden.

    Zusätzlich zu den Betriebsverbindungen waren Sprechdirektverbindungen der DH Funk ZGS Fürstenwalde und ZWGS Eggersdorf zum FFuSZ-2 geschalten.
    Über diese Verbindungen ergingen die Anweisungen der Sendernutzung, Frequenzen, Betriebsart etc...
    Die KSS-1300 waren mit Fernwirksystem ausgestattet und konnten vom Funkerarbeitsplatz fernbedient werden.


  • 11.11.2021 14:22

    Daten:
    letzter Tarnname: Abteilfenster 72
    Fon S1: 2306-372
    FFuSZ-2 Rotes Luch= 2306-371 = Abteilfenster 75
    FFuSZ-5 Krachtsheide = 2444+396 = Abteilfenster 76


  • 11.11.2021 14:21

    Kommandeure des II. Bataillon waren:
    Major Günther
    OSL Weißhäupl
    Major Kuipel
    Major Haag
    Major Kahlert
    OSL Landsmann



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